Ukraine-Krieg: Russen jammerten über Ausrüstung – jetzt tot
In einem Video beklagen sich russische Rekruten über schlechte Ausrüstung und Ausbildung für den Ukraine-Krieg. Vier Tage später sterben sie fast alle im Kampf.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Video von der Front jammern russische Rekruten über schlimme Zustände.
- Nur vier Tage später werden ihnen diese zum Verhängnis – viele von ihnen sterben im Kampf.
Dass die russischen Soldaten im Ukraine-Krieg schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet sind, ist bekannt. Das geht aus diversen Soldaten-Berichten hervor – so etwa auch aus einem Video vom 8. Oktober, das neue Rekruten des 15. Motorised Rifle Regiments nahe der Stadt Lyman aufgenommen haben.
Darin jammern die Männer, die Ende September in der Region Moskau eingezogen wurden, über die Zustände. Sie seien ohne Training, ohne brauchbare Waffen, ohne Essen, ohne Wasser und ohne Befehle an die Front gebracht worden.
«Wir bekamen keine Ausbildung, wurden nicht mal eingeteilt», beklagen sich die Rekruten in dem Video. «Wir wurden konsequent belogen, dass wir irgendeine Art von Training erhalten würden.»
Schiesstraining «nur zur Show»
Nur ein einziges Mal hätten sie zum Schiesstraining antreten dürfen – als Verteidigungsminister Sergej Schoigu zur Inspektion zu Besuch war. Auch bei der Bezahlung seien die Rekruten belogen worden. Von dem versprochenen Sold für den Einsatz im Ukraine-Krieg hätten sie noch nichts gesehen.
Ausserdem seien viele nicht in einer guten körperlichen Verfassung, erklärt die Truppe weiter. «Wir haben hier fitte Jungs. Aber wir haben auch welche, die können keine 15 Kilogramm tragen. Und ein Rucksack mit Gewehr, Munition und Granaten wiegt 20 bis 25 Kilogramm.»
Soldaten im Ukraine-Krieg in den Tod geschickt
Das ist den neuen Soldaten im Ukraine-Krieg nun zum Verhängnis geworden. Die Einheit sei nur vier Tage nach der Aufnahme des Videos in ein Gefecht geraten, berichtet das russische Medium «Ostorozhno». Viele der neuen Rekruten seien dabei gestorben – auch der Soldat, der sich im Video als Sprecher gibt.
«Ihnen wurde gesagt, dass die Panzer in die Offensive gehen würde», sagt die Ehefrau eines gefallenen Neulings gegenüber dem Medium. «Doch die Panzer zogen sich zurück. Danach begann das Abschlachten.»
Nur 13 Mitglieder der Einheit hätten es unter Artilleriebeschuss zurück zu den 15 Kilometer entfernten russischen Stellungen geschafft. Statt dass sie ihre Vorgesetzten über das Debakel informieren durften, wurden sie aber bedroht: «Entweder ihr geht zurück an die Front oder ihr geht in den Knast», schildert die Frau die Szenerie.