Ukraine-Krieg: Russen-Polizei verhört Frau – wegen gelber Jacke!
Seit dem Ukraine-Krieg wurde die Meinungsfreiheit in Russland weiter eingeschränkt. Nun macht man sich bereits mit den Ukraine-Farben verdächtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Russen-Journalistin posierte mit gelber Jacke – mit dem blauen Himmel im Hintergrund.
- Anonyme User verpfiffen sie daraufhin bei der Polizei – wegen angeblichen Ukraine-Supports.
- In einer Erklärung bei der Polizei distanzierte sie sich von diesem Vorwurf.
Wladimir Putin will die Ukraine auslöschen – und mit ihr alles, was auch nur annähernd an die Ukraine erinnert. Sogar wer in Russland die Farben Gelb und Blau trägt, muss seit dem Ukraine-Krieg mit Verfolgung rechnen!
So kürzlich geschehen bei der russischen Journalistin Antonida Smolina. Auf Social Media teilte sie ein Foto von sich, wie sie am Strand eine gelbe Jacke trug. Über ihr ragte der blaue Himmel.
Kreml-Treue machten Polizei auf Post aufmerksam
Verdächtig fanden das Kreml-treue User. Sie warfen der 38-Jährigen vor, die Nationalfarben der Ukraine zu propagieren. Und damit Wladimir Putin und die russischen Streitkräfte in der Ukraine zu «diskreditieren».
Es dauerte nicht lange, da kreuzte bei Smolina schon die Polizei auf. «Ein Beamter der Bezirkspolizei kam zu mir und sagte, dass ein gewisser Valery P. eine Anzeige gegen mich erstattet habe», wird die Journalistin von der «Daily Mail» zitiert.
Die Vorwürfe, mit ihrer Kleiderwahl die Ukraine zu unterstützen und damit Putin zu diskreditieren, weist sie von sich. Zu ihrer Verteidigung sagt sie: «Meine Daunenjacke ist drei Jahre alt. Mit meinem Gehalt kann ich nicht jedes Mal, wenn sich die öffentliche Bewertung einer bestimmten Farbe ändert, neue Kleidung kaufen.»
Diese Erklärung erfolgte im Rahmen der Anhörung der Polizei. Es liegt nun bei den russischen Behörden, ob Antonida Smolina mit einer Strafe rechnen muss.
Seit Ukraine-Krieg unterdrückt Putin weiter die Meinungsfreiheit
Seit Wladimir Putin in der Ukraine einmarschiert ist, ist die Meinungsfreiheit in Russland weiter eingeschränkt worden. So sind angebliche Fake News über den Ukraine-Krieg strafbar. Es drohen 15 Jahre Knast.
Es ist etwa verboten, über zivile Opfer aufseiten der Ukraine zu berichten. Oder noch schlimmer in den Augen des Kremls: die Bevölkerung über die russischen Kriegsverbrechen aufzuklären.
Dass man sich in Russland nun aber sogar mit Blau und Gelb verdächtig macht, kommt bei Russen nicht gut an. Auf russischen Social-Media-Plattformen gibt es viel Häme zum Daunenjacken-Eklat.
Einer spottet: «Gelb ist verboten? Der Regenbogen ist verboten? Jetzt triumphiert Grau.» Ein zweiter kommentiert: «Als Nächstes wird noch die gelbe Sonne am blauen Himmel verbannt.»
Dem pflichtet ein weiterer User bei: «Bald wird ein Strafverfahren gegen den Himmel und die Sonne eröffnet.»
Bleibt abzuwarten, ob auch diese Kommentare eine Reaktion seitens der Putin-Behörden mit sich ziehen werden.