Wladimir Putin: Neues Dokument enthüllt seine Kriegsfantasien
Ein neues Papier aus Moskau soll die Ziele von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg aufdecken. Demnach soll das gesamte Nachbarland bald zu Russland gehören.
Das Wichtigste in Kürze
- Die orthodoxe Kirche und der Kreml haben klare Kriegsziele.
- Laut einem neuen Dokument will Moskau die ganze Ukraine kontrollieren.
- Zudem will Russland in den nächsten 100 Jahren seine Bevölkerung mehr als vervierfachen.
Der Ukraine-Krieg dauert an. Auch über zwei Jahre nach der gross angelegten russischen Invasion ist noch kein Ende in Sicht.
Zuletzt wurde jedoch über einen möglichen Deal berichtet, dem die Nato nicht ganz abgeneigt sei. Demnach soll die Ukraine in West und Ost geteilt werden. Auch Ex-US-Präsident Donald Trump schlug in einem Geheimplan vor, dass Kiew bestimmte Gebiete den Russen überlässt.
Alles aussichtslos – zumindest, wenn man einem von der russisch-orthodoxen Kirche veröffentlichten Dokument Glauben schenken möchte. Wie mehrere Medien unter Berufung auf das Papier berichten, ist Putin nämlich kaum zu Kompromissen bereit. Seine Kriegsfantasien greifen viel weiter.
Wladimir Putin will kein russenfeindliches Regime
Denn darin heisst es unter anderem: «Das gesamte Gebiet der modernen Ukraine» soll «in die Zone des ausschliesslichen Einflusses Russlands fallen». Sprich: Russland würde sich nicht mit Krim und Donbass zufriedengeben – das wäre Trumps Idee.
Der Kreml argumentiert, dass man auf dem Gebiet kein «russophobes politisches Regime» wolle. Also keine Regierung, die Russland und seinem Volk feindlich gesinnt sei.
Laut der US-Denkfabrik «Atlantic Council» werde die Invasion längst nicht mehr pragmatisch gerechtfertigt. Stattdessen sehe Wladimir Putin den Krieg «als heilige Mission». Die Ukraine soll demnach als Staat verschwinden. Die orthodoxe Kirche selbst definiert den Ukraine-Krieg mittlerweile als «heiligen Krieg».
Doch neben dem Ukraine-Krieg verfolgt der Kreml auch andere ambitionierte Ziele. «Russland muss zu einem Zufluchtsort für alle Landsleute in der Welt werden», heisst es beispielsweise. Viele würden nämlich «unter dem Ansturm des westlichen Globalismus, unter Kriegen und Diskriminierung leiden».
Viele, aber auch richtig erzogene Kinder
Ein grosses Problem sieht der Kreml laut dem Papier in der schrumpfenden Bevölkerung. Es brauche deshalb ein «intensives, natürliches Bevölkerungswachstum». In konkreten Zahlen heisst das: Bis in 100 Jahren soll die russische Bevölkerung von 144 Millionen auf 600 Millionen steigen.
Dabei helfen sollen verschiedene Anreize vonseiten der Kirche. Zunächst soll es Pilotprojekte in einzelnen Regionen geben. Wichtig sei aber auch, dass es nicht nur viele Kinder gebe. Sie sollen auch die richtigen «weltanschaulichen Ideen und moralischen Werte» haben.
Die orthodoxe Kirche ist im Russland von Wladimir Putin eine wichtige Machtsäule. Patriarch Kyrill – das Oberhaupt – gilt als enger Vertrauter des Präsidenten.