Ukraine-Krieg: Russen ritzen Gefangenen Hakenkreuz in die Stirn
Einem ukrainischen Soldaten wurde ein Hakenkreuz in die Stirn geritzt. Die Narbe verstärkt die psychischen Wunden aus dem Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in Kürze
- Einem ukrainischen Soldaten wurde ein Hakenkreuz in die Stirn geritzt.
- Dies geschah, während er in russischer Gefangenschaft war.
- Eine solche Narbe macht es schwierig, die Traumata zu verarbeiten.
Der Ukraine-Krieg hinterlässt bei vielen ukrainischen Soldaten seine Spuren. «The Telegraph» berichtet von einem ukrainischen Kriegsgefangenen, der von den russischen Entführern stark gefoltert wurde.
Dem Ukrainer Serhiy (40) wurden im Gefängnis in Tschetschenien die Augen zugeklebt. Danach gingen die russischen Soldaten mit dem Messer auf ihn los und verstümmelten ihn: Ihm wurde ein grosses Hakenkreuz in die Stirn geritzt.
Serhiy erzählt, was der Russe während der Tat sagte: «Ich will, dass deine Kinder wissen, dass du ein Faschist bist. Deshalb schneide ich tief – damit man es an deinen Knochen sieht.» Russland macht schon lange Propaganda damit, dass die Ukraine ein Nazi-Staat sei und «entnazifiziert» werden müsse. Vermutlich hat die grausame Folter-Idee dort ihren Ursprung.
Der Ukrainer wurde in der Gefangenschaft stark traumatisiert. Ein Jahr nach seiner Freilassung könne er immer noch kaum über das Geschehene sprechen. Serhiy wurde kurz nach Kriegsbeginn in die Armee eingezogen und letzten Dezember gefangengenommen.
Ukraine-Krieg: Narben erinnern täglich an erlebte Folter
Erst wurde er im Koordinationszentrum der Russen in der Region Donezk in einen Keller gesperrt. Nahrung bekam er keine, herausgelassen wurde er nur, um ihn bewusstlos zu schlagen. Danach wurde er nach Tschetschenien versetzt, wo er fast nackt und blutüberströmt ankam. Fünf Monate später wurde Serhiy im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigelassen.
«Das Hakenkreuz erinnert ihn jeden Tag an die Folter, die er erleiden musste», sagt seine Frau Olha (40). Ein Hoffnungsschimmer: Der Soldat kann seine Narbe mit Laser behandeln lassen. Er hat bereits zwei Behandlungen erlebt – nach der dritten sollte die Narbe nicht mehr erkennbar sein.
«Das Einzige, was Serhiy hilft, ist der positive Verlauf seiner Behandlung», meint sein Arzt. «Diese wird nicht nur die Narbe verschwinden lassen, die er im Spiegel sieht. Sie wird auch dazu beitragen, das Trauma aus seinem Gedächtnis zu verbannen.»
Die Strategie der Russen hat nicht funktioniert: Serhiys Kinder hassen die russischen Soldaten für das, was sie getan haben. Olha ist stolz: «Sie denken nicht, dass ihr Vater ein Faschist ist: Für sie ist er ein Held.»
Serhiy ist vor Kurzem zurück ins Militär gegangen, schreibt der «Telegraph». Er hält es für seine Pflicht, im Ukraine-Krieg für sein Land zu kämpfen.