Ukraine-Krieg: Satellitenbilder zeigen mögliche weitere Massengräber
Im Ukraine-Krieg wurden durch Satellitenbilder weitere mögliche Massengräber bei Mariupol entdeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Satellitenbilder könnte weitere Massengräber bei Mariupol zeigen.
- Die Ukraine geht in der Hafenstadt von mindestens 20'000 getöteten Einwohnern aus.
Unweit der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol deuten Satellitenbilder aus dem Ukraine-Krieg auf ein mögliches weiteres Massengrab hin. «Dieses Mal im linksufrigen Stadtbezirk beim Friedhof von Wynohradne», teilte der Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit. Die Besatzungskräfte würden so versuchen, Kriegsverbrechen zu verschleiern.
Die vom US-Satellitenfotodienst Maxar verbreiteten Aufnahmen aus dem Zeitraum vom 22. März bis 15. April sollen einen Friedhof bei Wynohradne vor, während und nach einer Erweiterung der Gräber zeigen. Wynohradne befindet sich am Ostrand der Hafenstadt am Asowschen Meer.
Am Vortag hatten ukrainische Behördenvertreter, gestützt auf Satellitenbilder, bereits ein mögliches Massengrab in Manhusch circa 15 Kilometer westlich des Stadtrands vermutet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Ukraine-Krieg: Grosse Anzahl Tote in Mariupol erwartet
Bereits kurz nach der kompletten Einschliessung von Mariupol durch russische Truppen Anfang März tauchten mehrere Fotos mit Toten in Massengräbern mutmasslich aus Mariupol auf. Vertreter der ukrainischen Stadtverwaltung gehen infolge der schweren Kämpfe und Bombardierungen von mindestens 20'000 getöteten Einwohnern aus.
Die Grossstadt hatte vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp zwei Monaten rund 440'000 Einwohner. Jetzt sollen sich noch mehr als 100'000 in der zu grossen Teilen zerstörten Stadt aufhalten. Russland hat Mariupol trotz ukrainischen Widerstands um das Stahlwerk Azovstal für komplett erobert erklärt.