Ukraine-Krieg: Selenskyj lehnt Verhandlungen mit Putin ab
Überraschend stellt Russland im Ukraine-Krieg Friedensverhandlungen in Aussicht. Diese sind jedoch an strenge Bedingungen geknüpft. Für Selenskyj ein No-Go.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Präsident Selenskyj denkt nicht an Friedensverhandlungen mit Russland.
- Grund: Putin will weite Gebiete der Ukraine für sich beanspruchen.
- Ausserdem soll das Land vollständig demilitarisiert werden.
Kommt es im Ukraine-Krieg schon bald zu Friedensverhandlungen? Nein, wenn es nach dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geht. So stellt er im Interview mit «CNN klar»: «Ich spreche aus Prinzip mit niemandem, der ein Ultimatum stellt.»
Eine Einigung zum Kriegs-Ende könne er sich nur nach einem vollständigen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Gebiet vorstellen. Doch sei auch ihm klar, dass er nach dem Ukraine-Krieg «mit Russland als Nachbarn leben muss».
Von russischer Seite her stehen Verhandlungen im Raum. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte am Sonntag im Staatsfernsehen überraschend: «Wir lehnen Verhandlungen nicht ab. Aber je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen.»
Ein Blick auf frühere Äusserungen Russlands verrät jedoch: Ein bedingungsloser russischer Truppen-Rückzug mit einhergehendem Kriegs-Ende kommt für den Aggressor nicht infrage.
Im Minimum möchte Russland grosse ukrainische Gebiete annektieren: unter anderem Donezk und Luhansk. Ausserdem soll die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichten. Weitere offizielle Forderungen des Kremls bestehen unter anderem in einer «Entmilitarisierung» und einer «Entnazifizierung» der Ukraine.