Ukraine Krieg: Selenskyj sieht Waffen-Protz als Beweis für Scheitern
Im Ukraine-Krieg will Russland bald neue Laserwaffen gegen Drohnen einsetzen. Wolodymyr Selenskyj vergleicht die Prahlerei mit der Propaganda Nazideutschlands.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland will gegen die Drohnen der Ukraine neue Laserwaffen einsetzen.
- Für Ukraines Präsidenten ist dies der Beweis, dass die Invasion gescheitert ist.
- Selenskyj vergleicht die Waffen-Prahlerei mit der Propaganda zur Zeit Nazideutschlands.
Am Mittwoch kündigte Russland an, dass Putins Streitkräfte im Ukraine-Krieg mit einem Hochleistungslaser ausgestattet werden sollen. Die Laserwaffe dient dabei dem Abschuss von Drohnen und leichten Fluggeräten. Zudem sollen sie Luftabwehrraketen ersetzen, die deutlich teurer in der Anschaffung sind.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich von der Ankündigung wenig beeindruckt. Am Mittwochabend wandte er sich – wie so oft– mit einer Videoansprache an sein Volk. Dabei bereitete er die Bevölkerung nicht nur auf einen längeren Ukraine-Krieg vor, sondern kam auch auf die Laserwaffen zu sprechen.
Der angebliche Einsatz von Laserwaffensystemen zeige «das völlige Scheitern der Invasion», so Selenskyj. Zudem demonstriere es, dass Fehler auf höchster Ebene gemacht worden seien. Er verglich die Waffen-Prahlerei mit den «Propagandabemühungen Nazideutschlands», das für eine «Wunderwaffe» warb.
Im Zweiten Weltkrieg sprachen Adolf Hitler und sein Gefolge immer wieder von ihren «Wunderwaffen». Dazu gehörte unter anderem die Superkanone V3, eine der letzten Hoffnungen der Nazis. Die Vergeltungswaffe wurden von der deutschen Propaganda gefeiert, doch auch sie konnten das Nazi-Reich nicht retten.
Erste Prototypen laut Vizeregierungschef bereits im Ukraine-Krieg eingesetzt
Russland hatte die neue Waffe in den höchsten Tönen gelobt und angepriesen: «Unsere Physiker haben Lasersysteme entwickelt, die um ein Vielfaches leistungsstärker sind, was die Verbrennung verschiedener Ziele erlaubt. Sie bauen sie auch praktisch schon serienreif.» Dies sagte der russische Vizeregierungschef Juri Borissow am Mittwoch, wie die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Tass meldete.
«Die ersten Prototypen werden schon eingesetzt», sagte Borissow. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Es wurden auch keine Bilder gezeigt.
Nach Borissows Darstellung hat die neue Laserwaffe eine Reichweite von fünf Kilometern. Das neue System wurde demnach am Dienstag getestet und soll eine Drohne innerhalb von fünf Sekunden verbrannt haben. Nun werde es langsam in die Streitkräfte eingeführt.