Ukraine-Krieg: So hoch sind die Verluste der Wagner-Truppe
Ein ukrainischer Kriegsgefangener musste im Ukraine-Krieg russische Leichen bergen. Er offenbart nun, dass eine hohe Anzahl an Wagner-Söldnern gefallen ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ukrainer Nikolaevich Saychuk wurde gezwungen, für die russische Armee zu kämpfen.
- Seine Aufgabe war, in der Region Bachmut Leichen zu bergen.
- Die meisten toten Kämpfer seien Wagner-Söldner im höheren Alter gewesen.
Vladimir Nikolaevich Saychuk aus der Ukraine kämpfte unfreiwillig für die russische Armee im Ukraine-Krieg. Am 3. Dezember wird er nahe der Frontlinie in ukrainische Gefangenschaft genommen.
Mit dem Youtuber Volodymyr Zoldin sprach er nun in einem Interview über seine Erfahrungen. Seine Erzählungen zeigen: Die Verluste der berüchtigten Wagner-Gruppe sind erstaunlich hoch.
Wagner-Söldner im höheren Alter sterben im Ukraine-Krieg
Anfang November wird Saychuk nach Krasnodar in Russland gebracht. Danach entsendet man ihn in die Region Luhansk. Eine militärische Ausbildung oder medizinische Untersuchung bleiben aus. Seine Aufgabe: Er soll die Leichen in der Region Bachmut bergen.
Innerhalb von zehn Tagen habe er menschliche Überreste von 55 Kämpfern auf einer Strecke von gerade mal 30 Meter vorgefunden. Der Kriegsgefangene erzählt: «Die meisten der Toten waren Wagner-Kämpfer im höheren Alter.» Viele von ihnen hätten rote und/oder weisse Armbänder getragen. Das ist ein Zeichen für HIV oder Hepatitis.
Normalerweise liegt das Verhältnis im Krieg von Getöteten zu Verwundeten bei 1 zu 3. Auf seiner Strecke habe es 3 zu 1 betragen.
Die Wagner-Gruppe wurde ursprünglich zur hybriden Kriegsführung und für verdeckte Operationen genutzt. Ins Leben gerufen hat sie «Putins Koch», Jewgeni Prigoschin. Im Ukraine-Krieg machte die Söldnertruppe immer wieder durch ihre Brutalität auf sich aufmerksam.