Ukraine-Krieg: So wichtig sind Oerlikon-Kanonen für Ukraine
Immer wieder beschiesst Russland im Ukraine-Krieg das Nachbarland. Ein in der Schweiz entwickeltes Luftabwehrsystem soll der Ukraine helfen. Kann es das?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine soll zwei in der Schweiz entwickelte Luftabwehrsysteme erhalten.
- Ein Waffen-Experte ordnet ein, was die Skynex-Kanonen taugen.
Im Ukraine-Krieg beschiesst Russland das Nachbarland immer wieder mit Raketen. Die Folge: Tote, Verletzte und Schäden an der Infrastruktur. Für Wolodymyr Selenskyj ist klar: Die ukrainische Flugabwehr muss effektiver werden.
Dabei soll nun unter anderem ein in Oerlikon ZH entwickeltes Luftabwehrsystem der deutschen Firma Rheinmetall helfen.
Zwar liefert die Schweiz keine Munition in Kriegsländer. Der Export in die Ukraine ist in diesem Fall aber möglich, weil die Skynex-Kanonen in Italien hergestellt wurden. Wissenstransfer verstösst nicht gegen die Neutralität.
Bis Ende Jahr sollen zwei Skynex-Systeme in der Ukraine eintreffen. Doch was bringen diese konkret?
Nau.ch hat beim Militär- und Strategie-Experten Albert A. Stahel nachgefragt.
Skynex kann im Ukraine-Krieg Drohnen schnell erfassen
Stahel erklärt: «Skynex ist das Nachfolgesystem der alten Gepard-Flakpanzer.» Das neue Luftabwehrsystem sei mit einer Revolverkanone, wirkungsvollem Zielerfassungs- und Zielverfolgungsradar und einem neuen Rechner ausgestattet.
«So können mit Skynex schnell Drohnen erfasst und abgeschossen werden», so Stahel. Die Ukraine kann diese Luftabwehr gut gebrauchen. Denn immer wieder schickt Russland im Ukraine-Krieg Drohnen in Richtung Kiew.
«Dieses System ermöglicht den Ukrainern einen wirkungsvollen Schutz ziviler und militärischer Anlagen», so Stahel.
Gibt es dieses Know-how nur in der Schweiz?
Im Bezug auf die Einzigartigkeit von Skynex sagt der Experte: «Es existiert auch die amerikanische Gatling-Kanone, die aber nicht so wirkungsvoll sein dürfte.»
Dass die beiden Luftabwehrsysteme erst bis Ende Jahr geliefert werden und nicht schon früher, erklärt sich Stahel folgendermassen: «Vermutlich konnten bis jetzt die Skynex-Systeme in Italien noch nicht hergestellt werden. Der Transfer aus der Schweiz war noch nicht erfolgt.»