Ukraine Krieg: Sprengt Russland selbst die Krim-Brücke?

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Ukraine,

Im Ukraine-Krieg kam es zu einer Explosion bei der Krim-Brücke. Ein Selenskyj-Berater vermutet, dass das russische Verteidigungsministerium dahintersteckt.

Ukraine Krieg
Seit der Explosion ist die Krim-Brücke stark beschädigt. - Keystoen

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit der Explosion bei der Krim-Brücke gibt es Gerüchte, wer dahintersteckt.
  • Ein Selenskyj-Berater vermutet das russische Verteidigungsministerium.
  • Denn so könnte man dem Geheimdienst die Schuld an einer Niederlage im Süden zuschieben.

Auch als Präsident im Ukraine-Krieg beweist Wolodymyr Selenskyj, dass er nicht alles aus seinen Tagen als Komiker vergessen hat: «Heute war es meist sonnig, über der Krim leider bewölkt, aber trotzdem warm», sagt er in einem Video. Damit spricht er auf die Explosion bei der Brücke, die die Halbinsel mit Russland verbindet, an. Das Prestigeprojekt von Wladimir Putin wurde dabei stark zerstört, für Lastwagen ist die Brücke weiter gesperrt.

Doch was genau geschehen ist und wer dahintersteckt, das ist weiter ungeklärt. Russland ist sich sicher, dass es eine «Terror-Attacke» der Ukraine war. Eine ukrainische Online-Zeitung glaubt zu wissen, dass der ukrainische Geheimdienst dafür verantwortlich ist. Kiew äusserte sich aber noch nicht offiziell zu einer möglichen Beteiligung.

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Aufnahmen zeigen die Explosion auf der Krim-Brücke. - Twitter /@Osinttechnical

Präsidenten-Berater Mykhailo Podolyak lässt es gegenüber der «Bild» ebenfalls offen. Man müsse eine Untersuchung der spezialisierten ukrainischen Stellen abwarten. «Vielleicht war es eine Fortsetzung der Geburtstagsfeier im Kreml und ein erfolgloser Gruss per Feuerwerk», spottet er.

Auf Twitter äussert er später einen weiteren Verdacht: Die Russen steckten selbst hinter der Explosion bei der wichtigen Krim-Brücke. Es gehe um einen internen Machtkampf und Schuldzuweisungen für die drohende Niederlage im Ukraine-Krieg.

Für die letzten Niederlagen griff der russische Geheimdienst FSB und die Wagner-Gruppe Sergej Schoigu und Waleri Gerassimow an. Es wurde die Absetzung des Verteidigungsministers und des Generalstabschefs gefordert.

Ukraine-Krieg: Bomben-Lkw wurde vor Krim-Brücke kaum geprüft

Dies könne das Verteidigungsministerium nicht auf sich sitzen lassen, weshalb es laut Podolyak die Sprengung angeordnet habe. Denn durch die Schäden ist die Versorgung der russischen Truppen im umkämpften Süden der Ukraine gefährdet. Sollte es auch dort eine Niederlage geben, könnte der Geheimdienst verantwortlich gemacht werden, da er den Angriff verschlafen habe. So die Argumentation des Präsidentenberaters.

Gemäss den russischen Ermittlern wurde die Brücke von einem mit Sprengstoff beladenen Lkw, der von Russland kam, gesprengt. Lastwagen werden vor dem Befahren der Brücke aber eigentlich gründlich durchleuchtet. Gemäss Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, soll der Bomben-Lkw aber kaum geprüft worden sein. Dies verstärkt den Verdacht, dass der Fahrer von hohen russischen Stellen geschickt worden ist.

Ob die Brücke wirklich von einem Lastwagen gesprengt worden ist, ist ebenso unklar. Andere Theorien vermuten einen Raketenangriff oder die Explosion einer Unterwasserbombe.

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