Ukraine-Krieg: Stahlwerk-Kämpfer melden schweren Beschuss
Das Wichtigste in Kürze
- Im Stahlwerk in Mariupol sollen sich noch rund 1000 ukrainische Soldaten verschanzen.
- Zivilisten sollen aber mittlerweile alle evakuiert worden sein, so die Regierung.
- Die zurückgebliebenen Truppen stehen unter starkem Beschuss.
Aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol haben die letzten ukrainischen Kämpfer über schweren Beschuss berichtet. Die ganze Nacht lang sei das Gelände aus der Luft angegriffen worden.
Dies sagte der Vizekommandeur des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, der Zeitung «Ukrajinska Prawda». Es gebe viele Schwerverletzte. Sie müssten dringend in Sicherheit gebracht werden, forderte er.
Ukraine-Krieg: 1000 Kämpfer noch im Stahlwerk
Russlands Truppen haben die Stadt am Asowschen Meer kurz nach Beginn vom Ukraine-Krieg Ende Februar angegriffen und zuletzt weitgehend eingenommen. Auf dem weitläufigen Azovstal-Gelände aber verschanzen sich weiter ukrainische Kämpfer. Sie betonen immer wieder, nicht kapitulieren zu wollen.
Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind noch mehr als tausend ukrainische Soldaten in dem Stahlwerk. Einige der Soldaten seien «schwer verletzt» und müssten «dringend» aus dem Stahlwerk herausgeholt werden. Das sagte sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. «Die Situation verschlimmert sich täglich.»
Sie wies zudem Angaben von zwei örtlichen Behördenvertretern zurück, wonach sich noch rund hundert Zivilisten in dem Werk aufhalten sollen. «Das stimmt nicht», sagte sie gegenüber der AFP in einem Interview zum Ukraine-Krieg.
Der Chef des Asow-Regiments habe gegenüber ukrainischen Regierungsvertretern und einem UN-Vertreter «offziell erklärt»: «Kein Zivilist, keine Frau, kein Kind oder alter Mensch ist noch in Asow-Stahl.»