Ukraine Krieg: TV-Aktivistin fürchtet um ihre Sicherheit
Das Wichtigste in Kürze
- Marina Ovsyannikova fürchtet nach ihrem TV-Protest um ihre Sicherheit.
- Sie will Russland nicht verlassen, obwohl ihr eine lange Haftstrafe droht.
- Mit dem Protest im Staats-TV wollte sie den Russen und auch ihrer Mutter die Augen öffnen.
Marina Ovsyannikova wurde über Nacht weltberühmt. Weltweit wird sie für ihren Mut, die Nachrichtensendung des russischen Staats-TV zu stören, gelobt. Nach ihrem kurzen Auftritt, in dem sie den Ukraine-Krieg kritisierte, verschwand sie. Die Sorgen auf der ganzen Welt waren gross, doch sie tauchte kurz darauf wieder auf.
Sie sei «extrem besorgt», sagt Marina Ovsyannikova in einem Interview mit britischen Medien. Sie sorge sich um ihre Sicherheit. Für ein Video, in dem sie zum Protest gegen den Ukraine-Krieg aufrief, wurde sie zu 264 Franken Busse verurteilt. Weil sie den Krieg als solchen und nicht als «militärische Spezialoperation» bezeichnete, drohen ihr bis zu 15 Jahre Haft.
Sei stehe zu dem, was sie gemacht habe. «Aber jetzt sehe ich das Ausmass der Probleme, mit denen ich zu kämpfen habe.» Trotz der drohenden langen Haftstrafe will sie das Land aber nicht verlassen.
Mit ihrer Aktion wollte die zweifache Mutter die Russen im Ukraine-Krieg aufwecken: «Seid keine Zombies, hört nicht auf die Propaganda und lernt, wo ihr Informationen findet, die nicht vom Staats-TV kommen.» Sie wollte damit «die Augen der Leute öffnen». Auch jener ihrer Mutter, die von der Propaganda zu einem «Zombie» gemacht wurde.
Daran ist Marina Ovsyannikova teils auch selbst Schuld. Wie sie in einem Video gesagt hat, arbeitetet sie jahrelang für den Staats-Sender. Dabei verbreitete sie die Propaganda des Kremls, was sie heute bedauert. Mit ihrem Protest wollte sie auch «der ganzen Welt zeigen, dass Russen gegen den Krieg sind».
Würden Sie an der Stelle von Marina Ovsyannikova Russland verlassen?
Vor der Aktion habe sie Angst gehabt. «Ich war mir nicht sicher, ob ich es durchziehen werde», sagt sie. Sie habe mehrere Sicherheitsstufen überwinden müssen, vor dem Studio sitze immer ein Sicherheitsbeamter. Doch sie habe ein Schlupfloch im Sicherheitskonzept ausnutzen können.