Ukraine Krieg: Ukrainer melden Angriff auf Tanklager
Die Ukraine sieht noch keine konkreten Ergebnisse über ein mögliches Ende vom Ukraine-Krieg. Es wurden weitere Angriffe gemeldet. Die Lage im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht hat Russland weitere Ziele in der Ukraine angegriffen.
- Währenddessen ringen beide Seiten erneut um eine Feuerpause für Mariupol.
- Die Friedensverhandlungen sollen am 1. April im Online-Format fortgesetzt werden.
Die Gespräche mit den Russen sollen nach Angaben des ukrainischen Verhandlungsführers am 1. April im Online-Format fortgesetzt werden. Ziel der Ukraine ist ein direktes Gespräch der Präsidenten beider Länder. Der ukrainische Präsident Selenskyj äusserte Misstrauen.
In einer Videobotschaft sagte er: «Ja, es gibt einen Verhandlungsprozess, der fortgesetzt wird, aber es sind bisher Worte. Nichts Konkretes», Russland ziehe sich nicht freiwillig aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew und umkämpften Stadt Tschernihiw zurück. Der Grund für den Rückzug sei, dass sie dort von der ukrainischen Armee verdrängt werde.
Gleichzeitig erkenne Kiew einen Aufmarsch russischer Truppen für neue Angriffe im Donbass, sagte Selenskyj. «Und darauf bereiten wir uns vor.» Er bekräftigte die Forderung nach Hilfe der westlichen Partner, etwa Panzer, Flugzeuge und Artilleriesysteme. «Die Freiheit darf nicht schlechter bewaffnet sein als die Tyrannei», sagte er.
In den Verhandlungen über eine Ende des Ukraine-Kriegs hatte Russland zuvor angekündigt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front deutlich zurückzufahren.
Ukraine-Krieg: US-Regierung beobachtet russischen Teilabzug um Kiew
Die US-Regierung erklärte, Russland habe binnen 24 Stunden einen kleinen Teil seiner Truppen aus der Umgebung von Kiew abgezogen. «Wahrscheinlich etwa 20 Prozent der Truppen», sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Einige dieser Soldaten seien nach Belarus verlagert worden.
Nach Einschätzung der US-Regierung bekommt Präsident Putin keine ehrliche Beschreibung der Lage im Ukraine-Krieg. Putins hochrangige Berater hätten «zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen», meinte die Kommunikationsdirektorin des Weissen Hauses, Kate Bedingfield.
Ukraine-Krieg: Russland stellt Feuerpause in Mariupol in Aussicht
Für Mariupol bot Russland für Donnerstag eine Feuerpause an, um Zivilisten die Möglichkeit zur Flucht zu geben. «Russlands Streitkräfte erklären - ausschliesslich zu humanitären Zwecken - am 31. März ab 10 Uhr (9 Uhr MESZ) eine Feuerpause», sagte Generalmajor Michail Misinzew laut Agentur Interfax. Zugleich setzte er der Ukraine eine Frist bis 5 Uhr Schweizer Zeit, um ihrerseits eine Feuerpause zu erklären.
Ukraine-Krieg: Raketenangriff auf Öldepot in Dnipro
Bei einem Raketeneinschlag in der Stadt Dnipro wurde nach ukrainischen Angaben ein mit Treibstoff gefülltes Öldepot zerstört. Trümmer hätten zudem zwei Tanklastwagen beschädigt, teilte der Leiter des Regionalrats, Mykola Lukaschuk, mit. Es habe keine Opfer gegeben.
In Nowomoskowsk nordöstlich von Dnipro schlug ukrainischen Angaben zufolge eine Rakete in eine Fabrik ein. Auch hier gab es demnach keine Toten. Pawlo Kyrylenko vom Koordinierungszentrum der Region Donezk warf Russland den Einsatz von Phosphorgranaten vor.
Der Luftwaffe in Kiew zufolge feuert Russland sogar vom Kaspischen Meer aus Raketen auf Ziele in der Ukraine ab. Die Angaben der Kriegsparteien sind nicht unabhängig zu überprüfen.
Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für ein «Referendum» in Cherson ?
Der ukrainische Generalstab meldete in der Nacht, Russland bereite in der eroberten Grossstadt Cherson ein «Referendum» vor. Es gehe um die Errichtung einer moskaufreundlichen «Volksrepublik». Damit versuche die einmarschierte Armee, die Gebiete im Süden der Ukraine mit «zivil-militärischen Verwaltungen» zu kontrollieren.
Das Muster würde den mittlerweile von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine ähneln. Cherson hat knapp 300'000 Einwohner und hat eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes.
Ukraine-Krieg:: Das wird am Donnerstag wichtig
Bei Putins Treffen mit Gazprom und der Zentralbank soll es um konkrete Schritte zur Abrechnung der westlichen Gaslieferungen gehen. Zudem wird Klarheit über eine mögliche Feuerpause für Mariupol erwartet. Selenskyj spricht zum australischen Parlament. Und Generalsekretär Jens Stoltenberg stellt den Nato-Jahresbericht vor.