Ukraine Krieg: Ukrainer schiessen im Osten jetzt mit Russen-Raketen
Im Ukraine-Krieg gelingt es den ukrainischen Truppen immer wieder, russische Waffen zu erbeuten. Diese werden dann gegen den Feind eingesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Donbass haben die Ukrainer zwei russische Raketenwerfer erbeutet.
- Mit diesen beschiessen sie jetzt Stellungen von Putins Armee.
- Auch an der Front im Süden machen die Ukrainer sich russische Ausrüstung zunutze.
Wenn die Russen aus einem Gebiet im Ukraine-Krieg vertrieben werden, hinterlassen sie allerlei nicht mehr funktionstüchtige militärische Ausrüstung. Diese fällt dann den ukrainischen Truppen in die Hände – und die nehmen dankend an.
Denn der Ukraine fehlt es bei den Gefechten im Donbass an schwerer Artillerie. Dank der zurückgelassenen russischen Waffen können die Ukrainer sich den Angriffen jedoch besser widersetzen. Sind diese erst einmal wieder instand gesetzt, sind sie nämlich wieder voll einsatzfähig.
Russen-Waffen im Ukraine-Krieg noch aus Sowjet-Zeit
So kam es dazu, dass in einem ostukrainischen Waldgebiet zwei russische Raketenwerfer Geschütze auf russische Soldaten abfeuern, wie «Bild» berichtet. Es handelt sich dabei um Raketenwerfer des Typs BM-21.
Diese sind mit je 40 ungelenkten Grad-Raketen beladen, welche eine Reichweite von knapp 20 Kilometern haben. Die Raketenwerfer sind alt – wie die Schriftzüge auf manchen Reifen verraten, wurden sie noch in der Sowjetunion produziert.
Dennoch erfüllen sie im Ukraine-Krieg ihren Zweck. «Wir haben diese Grad-Werfer von den Russen erbeutet», erklärt ein ukrainischer Soldat gegenüber der Zeitung. «Jetzt werden wir damit russische Stellungen beschiessen.»
Nach dem Angriff müssen die Raketenwerfer jedoch schnell versteckt werden. Denn im offenen Feld können sie von den Russen leicht entdeckt werden.
Ukrainer durchsuchen Russen-Lastwagen nach Ersatzteilen
Auch im Frontgebiet in der Südukraine machen sich die Ukrainer die zurückgelassenen russischen Waffen zunutze, wie die SRF-«Tagesschau» berichtet. Denn obwohl die Russen vorsorglich die meisten ihrer Lastwagen bei ihrem Rückzug sprengten, ist doch noch Brauchbares zu finden.
Svitlana Vanzhula ist Bäuerin und Gemeindevorsteherin in einem nur 25 Kilometer von der Front entfernten Dorf. Sie erklärt einem ZDF-Reporter: «Wir haben ihnen die Reifen aufgeschnitten und die Batterien geklaut. Bei den Raketen haben wir die Zünder herausgeschraubt und sie unseren Soldaten gegeben.»
Einem anderen Bewohner gelang es sogar, einen intakten russischen Lastwagen zu erbeuten. «Ich habe den Traktor genommen und den Transporter zu unseren Soldaten gebracht. Damit sie ihn für Ersatzteile ausschlachten können.»