Ukraine-Krieg: Waisenkind wird für russische Propaganda gebraucht
Ein 12-jähriges Mädchen verliert im Ukraine-Krieg ihren Vater und wird selber verletzt. In einem Spital wird sie nun von prorussischen Separatisten gehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 12-jähriges Mädchen verliert im Krieg ihren Vater, wodurch sie zur Vollwaisen wird.
- Bei ihrer versuchten Flucht aus Mariupol wird Kira von einer Landmine verletzt.
- Nun wird sie in einem von russischen Separatisten kontrollierten Spital festgehalten.
Verwaist, verletzt und alleine: Die Geschichte der 12-jährigen Kira Obedinsky, die in einem von Russen kontrollierten Spital festgehalten wird, ist herzzerreissend.
Vor dem Ukraine-Krieg war Kira ein fröhliches Mädchen, welches mit ihrem Vater und seiner Freundin in Mariupol gelebt hat. Nun ist sie unfreiwillig Teil der russischen Fehlinformations-Propaganda geworden.
Ukraine-Krieg: 12-jähriges Waisenkind in Spital festgehalten
Der Reihe nach: Kiras Mutter starb, als sie noch ein Baby war. Am 17. März wurde Kira dann zur Vollwaisen, als ihr Vater Yevhen Obedinsky von russischen Streitkräfte erschossen wurde.
Daraufhin versuchte Kira zusammen mit der Freundin ihres Vaters, aus Mariupol zu fliehen. Nachdem sie jedoch durch die Explosion einer Landmine verletzt worden war, wurde Kira in ein Krankenhaus in Donezk gebracht. Dieses wird von Kreml unterstützten Separatisten kontrolliert.
Ihr Grossvater Oleksander befürchtet nun, dass er Kira auch nach dem Ukraine-Krieg nie mehr sehen wird. In einem Beitrag von «CNN» sagt Oleksander, dass es zurzeit unmöglich sei, seine Enkelin in Donezk abzuholen.
Auch wenn sich Kira von ihren Verletzungen erholt hat und vom Spital entlassen werden kann, geht Oleksander vom Schlimmsten aus. Mitarbeiter des Spitals hätten ihm nämlich mitgeteilt, dass Kira in ein russisches Waisenhaus gebracht wird, sobald es ihr besser geht.
Russen wollen nichts von Entführung wissen
Falls es soweit kommt, wäre Kira gemäss den ukrainischen Behörden eine von 40'000 Menschen, die gegen ihren Willen umgesiedelt wird. In der Ukraine wird dies als Entführung und Zwangsdeportation angesehen.
Die Medien in Russland nutzen Kiras Beispiel hingegen als «Beweis», dass sie nicht entführt wurde und für sie gesorgt wird. In einem Fernsehbeitrag wird Kira als fröhliches Mädchen gezeigt, das sich darüber freut, manchmal ihren Grossvater anrufen zu dürfen.
Doch die Realität sieht anders aus: Oleksander hat bereits mehrere Sprachnachrichten seiner Enkelin erhalten, in welchen Kira ihre Tränen nicht zurückhalten kann. Dort schluchzt Kira: «Ich habe dich so lange nicht gesehen, dass ich weinen möchte.»