Superfans von Wladimir Putin verbreiten Russen-Propaganda
Wladimir Putin mit Welpen, beim Töpfern oder beim Schwimmen mit Delphinen: Das ist die Welt der Putin-Fanseiten auf Facebook, Instagram und Co.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicht nur Pop-Stars und Influencer haben Superfans, sondern auch Wladimir Putin.
- Auf Fanseiten auf Facebook, Instagram und Co. teilen sie Bilder und Videos ihres Idols.
- Diese zeigen den russischen Präsidenten mit Welpen spielend und auf wilden Tieren reiten.
Superfans von Pop-Stars, Influencern und Schauspielern versammeln sich im Internet oft auf Fanseiten auf Facebook, Instagram oder TikTok. Dort posten sie Bilder und Videos von ihren Idolen, ihren Outfits, lustige oder herzige Momente und vieles mehr.
Solche Gruppen gibt es auch für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nun hat eine Recherche der «BBC» aufgedeckt, wer hinter den Fan-Accounts steckt. In Zusammenarbeit mit dem Institute for Strategic Dialogue (ISD) wurden für diese zehn solcher Seiten genauer betrachtet.
Diese hatten insgesamt über 650'000 Mitglieder und erreichten in nur einem Monat mit ihren Posts über 3,6 Millionen Interaktionen. In einer Vielzahl von verschiedenen Sprachen haben sie aber alle dasselbe Ziel: Wladimir Putin als Helden mit einer sanften Seite darzustellen.
Besonders beliebt: Wladimir Putin mit Tieren
Beliebte Sujets sind daher unter anderem: Wladimir Putin, der «Welpen hält, sehnsüchtig in die Kamera schaut, Truppen salutiert und auf wilden Tieren reitet». Dazu werden die Bilder auch oft manipuliert, also etwa mit Deepfake-Technologie Putin in bestimmte Posen gebracht.
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Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs mischt sich unter Putin beim Töpfern, Eishockey spielen und im Fitnessstudio aber auch Kriegspropaganda. Darunter etwa Videos, die «beweisen» sollen, dass die Ukraine auf ihrem eigenen Gebiet Raketenangriffe durchführt. Oder plumpe Hetze gegen Selenskyj.
Wie die Recherche zeigt, werden diese Seiten dabei oft von Nutzern mit mehreren Accounts betrieben. Auf diesen posten sie dann oft dieselben Inhalte, manchmal sogar genau zur gleichen Zeit. Mit einem von ihnen, einem gewissen Raj aus Kenia, konnten die Journalisten gar telefonieren. Zum Ukraine-Krieg wollte sich der Putin-Superfan jedoch nicht äussern, er sagte lediglich, der russische Präsident sei «ein grossartiger Anführer».
Keine direkte Verbindung zum Kreml
Eine direkte Verbindung zu der russischen Regierung konnte die «BBC» demnach nicht aufdecken. Diese könne aber nicht ausgeschlossen werden, heisst es im Artikel. Fest steht aber, diese tragen stark dazu bei, pro-russische und pro-Putin-Propaganda ausserhalb von Russland zu verbreiten.
