Ukraine Krieg: «Werden dem Westen nie wieder vertrauen»
Kremlsprecher Dmitri Peskow sieht nach dem Ukraine-Krieg langfristig keine Besserung der Beziehungen zum Westen. Die Krise werde noch lange dauern.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Beziehungen zum Westen sind laut Dmitri Peskow langfristig beschädigt.
- Der Kremlsprecher betont in einem Interview, man werde dem Westen «nie wieder vertrauen».
- Peskow liess offen, ob gefangen genommene US-Soldaten zum Tode verurteilt werden.
Nach vier Monaten im Ukraine-Krieg hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. «Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. «Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.»
Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.
Peskow äusserte sich auch zum Fall der beiden US-Soldaten, die in der ukrainischen Armee kämpften und kürzlich von moskautreuen Truppen gefangen genommen wurden. Diese seien Söldner und fielen damit nicht unter den Schutz der Genfer Konvention, meinte Peskow. Der Russe forderte eine Bestrafung.
Ukraine-Krieg: Gefangenen US-Soldaten droht die Todesstrafe
Der Kremlsprecher liess weiter offen, ob die beiden Männer von russischen Soldaten oder von prorussischen Separatisten gefangen genommen wurden. Das ist auch insofern relevant, als dass die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Todesstrafe eingeführt haben, diese in Russland hingegen ausgesetzt ist.
Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass den beiden US-Bürgern nicht dasselbe Schicksal drohe wie drei kürzlich in Donezk zum Tode verurteilten Ausländern, sagte Peskow: «Ich kann nichts garantieren. Das hängt von den Ermittlungen ab.»
Die Ukraine und die Vereinten Nationen hatten den Umgang der Separatisten mit den beiden Briten und dem Marokkaner heftig kritisiert. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf sprach von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.