Umfrage: Gut 50 Prozent in Deutschland für allgemeine Corona-Impfpflicht

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Deutschland,

Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus befürwortet laut einer Umfrage die Mehrheit der Menschen in Deutschland eine allgemeine Corona-Impfpflicht.

Corona-Impfzentrum in Berlin
Corona-Impfzentrum in Berlin - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Umfrage hat sich jeder 2. Deutsche für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen.
  • 41 Prozent der Befragten lehnten eine solche Massnahme aber ab.
  • Kinder- und Jugendmediziner warnten derweil eindringlich vor erneuten Schulschliessungen.

Wie die «Bild am Sonntag» berichtet, sprachen sich in einer von der Zeitung in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa 52 Prozent für die Impfpflicht aus. 41 Prozent der Befragten lehnten diese Massnahme ab. Die übrigen sieben Prozent waren unentschieden oder machten keine Angaben.

Kinder- und Jugendmediziner warnten derweil eindringlich vor erneuten Schulschliessungen im Kampf gegen die Pandemie. «Ich plädiere dringend dafür, den Schulbetrieb während der gesamten vierten Welle aufrechtzuerhalten», sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Sonntagsausgabe).

Würden Sie sich für eine allgemeine Impfpflicht in der Schweiz aussprechen?

«Wir haben in verschiedenen Untersuchungen festgestellt, dass die Hauptansteckungen bei Kindern und Jugendlichen eben nicht in den Schulen passieren, sondern im familiären Umfeld», argumentierte Dötsch. Zudem komme es nicht während der Schulzeit zu den meisten Ansteckungen, sondern zum allergrössten Teil in den Ferien.

Die Schulen tragen dem Mediziner zufolge sogar dazu bei, «Infektionen bei Kindern zu kontrollieren, vor allem das regelmässige Testen, Masketragen und Hygiene sind dabei ausschlaggebend».

Coronavirus
Eine Person erhält eine Impfung gegen das Coronavirus. - sda - Keystone/ZB/Robert Michael

Dötsch begrüsste die klare Absage der Ampel-Parteien an erneute Schulschliessungen. Dies sei ein sehr wichtiges und gutes Zeichen. Nun sei zu hoffen, dass sich SPD, Grüne und FDP im Falle ihrer Regierungsbildung im Bund «auch dann noch daran erinnern, wenn sich die Lage weiter verschärfen und weitergehende Massnahmen notwendig werden sollen».

Warnungen vor Schulschliessungen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnte ebenfalls vor erneuten harten Einschränkungen für Kinder und Jugendliche. Schul- und Kitaschliessungen würden nie primär dem Schutz der Kinder und Jugendlichen dienen, sondern dem Schutz der Erwachsenen, vor allem der ungeimpften Erwachsenen. Vor Schul- und Kitaschliessungen müssten daher alle anderen Massnahmen des Infektionsschutzes ausgeschöpft werden wie etwa «auch eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene», sagte BVKJ-Bundessprecher Jakob Maske der «Rheinischen Post».

«Kinder und Jugendliche sind nicht die Gruppe der Menschen, die die Intensivstationen belegen, im Gegenteil sind intensivmedizinische Versorgungen extrem selten in dieser Altersgruppe», hob Maske hervor. Zudem übertrügen Kinder die Infektion weiterhin weniger häufig als Erwachsene.

Baselbieter Primarschule Coronavirus
Kinder- und Jugendmediziner warnen in Deutschland eindringlich vor erneuten Schulschliessungen. - dpa

Der Kinderarzt verwies auf die schweren Folgen der Lockdown-Massnahmen auf diese Altersgruppe. Zu beobachten sei eine immense Zunahme von psychiatrischen Erkrankungen, Adipositas, Spielsucht, Lernrückständen sowie das Aufklappen der sozialen Schere. Weitere Schulschliessungen hätten «unabsehbare Folgen» und dürften «nur als allerletzte Möglichkeit zur Bewältigung der Pandemie» beschlossen werden.

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