Umweltschützer sorgen sich um Zukunft der Schneeleoparden
Russische Tierschützer sehen den Schneeleoparden wegen des Klimawandels bedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Er müsse dann in andere Gebiete abwandern und nähere sich auch von Menschen bewohnten Regionen.
Mit steigenden Temperaturen werde sein Lebensraum immer kleiner, sagte Tatiana Iwanitzkaja von der Organisation WWF der Deutschen Presse-Agentur.
Er müsse dann in andere Gebiete abwandern und nähere sich auch von Menschen bewohnten Regionen. Dort könne er leichter Wilderern zum Opfer fallen, sagte sie. «Die Bedingungen für den Schneeleoparden sind hart.»
Wie viele dieser Raubkatzen noch in Russland leben, erhebt die Organisation derzeit. Im Mai sollen Ergebnisse vorliegen. Iwanitzkaja schätzt die Zahl der Tiere im flächenmässig grössten Land auf 70 bis 90. Die Raubkatze lebt der Tierschützerin zufolge vorzugsweise in Hochlagen ab 2000 Metern. Russland sei weltweit das nördlichste Land, in dem das Tier zu Hause ist.
Bei der noch laufenden Zählung der Tiere gelang dem Forscher Alexej Kuschlekow im Sailugem-Nationalpark im Süden Sibiriens an der Grenze zur Mongolei ein seltener Schnappschuss: Er habe mit «einer ganz normalen Kamera» einen Schneeleoparden aus nur 20 Metern Entfernung fotografiert, so der WWF. Ausserdem tappte ein Weibchen mit seinem Jungen in eine Kamerafalle. Das Tier hatte der Organisation zufolge in den vergangenen Jahren mindestens zwei solcher Kameras zerstört.
«Die Tiere stehen in Russland vor der Herausforderung, überhaupt überleben zu können», sagte Iwanitzkaja. Weil sich die klimatischen Bedingungen auch im Hochgebirge verschlechterten, «zählt in einem solch gefährdeten Ökosystem jedes einzelne Tier».