UN-Klimakonferenz: EU-Kommissar rechnet mit Abschluss zum Regelbuch
Das unfertige Regelbuch für das Pariser Klimaabkommen von 2015 könnte endlich abgeschlossen werden. So die Hoffnung von EU-Kommissar Frans Timmermans.
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Kommissar Frans Timmermans sieht gute Chancen für das Regelbuch von 2015.
- Dieses ist nämlich seit der Pariser Klimakonferenz damals nicht fertiggestellt worden.
- Das Ende der Weltklimakonferenz soll der Fertigstellung nun den letzten Schliff geben.
Vor dem geplanten Ende der Weltklimakonferenz in Glasgow sieht EU-Kommissar Frans Timmermans gute Chancen dafür, das seit Jahren unfertige Regelbuch für das Pariser Klimaabkommen von 2015 abzuschliessen.
«Dann können wir endlich liefern, nach der Einigung vor sechs Jahren - transparent und nachvollziehbar», sagte Timmermans, der die EU-Delegation anführt, am Donnerstag. Mit Blick auf die Verhandlungen der etwa 200 beteiligten Staaten insgesamt sagte er, er sehe eine «positive Dynamik».
Zusammenarbeit zwischen Staat und Unternehmen
Der Grossteil des Regelbuchs für das Paris-Abkommen wurde schon 2018 auf der Klimakonferenz in Kattowitz festgezurrt. Es fehlen aber noch einige eher technische Einigungen. Dabei geht es etwa um die Transparenz und Überprüfbarkeit, wenn Staaten dem UN-Klimasekretariat über ihr Vorankommen beim Klimaschutz berichten. Ebenso auf der Agenda: Regeln zum Artikel 6 des Pariser Abkommens.
Dabei geht es um die Zusammenarbeit beim Klimaschutz zwischen Staaten oder zwischen Unternehmen und Staaten. Dabei muss präzise geregelt werden, wer sich Minderungen beim Ausstoss von Treibhausgasen anrechnen darf, um Doppelbuchungen auszuschliessen.
Timmermans wies Vorwürfe zurück, die EU sei - auch wegen interner Differenzen - passiv in den Verhandlungen und trete in Glasgow kaum in Erscheinung. Das EU-Team suche sehr aktiv nach Lösungen und versuche, Brücken zu bauen, sagte er. Zudem müsse sich die EU nicht verstecken, mit ihrem ehrgeizigen Klimaziel, ihre Treibhausgase schon bis 2030 um 55 Prozent zu drosseln.