Unesco warnt Türkei vor Umbau der Hagia Sophia zur Moschee
Die Unesco hat die Türkei vor der eigenmächtigen Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee gewarnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kuppelbau in Istanbul gehört zum Weltkulturerbe.
Der Kuppelbau in Istanbul gehöre zum Weltkulturerbe, und damit seien «eine Reihe von Zusagen und rechtlichen Verpflichtungen verbunden», erklärte die Unesco am Freitag in Paris. Die UN-Kulturorganisation rief die Türkei vor einer Entscheidung zum Dialog auf.
Ein Staat dürfe «keine Veränderung an dem herausragenden universellen Wert» eines Welterbe-Monuments vornehmen, unterstrich die Unesco. Die Hagia Sophia gehört als Teil der Istanbuler Altstadt zum Welterbe.
Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei prüft seit vergangener Woche, ob die Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee umgewandelt werden darf. Die Entscheidung wird innerhalb von zwei Wochen erwartet.
Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde die Kirche dann in eine Moschee umgewandelt. Nach der türkischen Republikgründung wurde sie dann 1935 zum Museum.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Umwandlung in ein Museum zuletzt als «grossen Fehler» bezeichnet. Die säkulare türkische Opposition und die USA als wichtigster Verbündeter der Türkei sind allerdings gegen eine Nutzung als Moschee.