Uno-Appell an China: Witwe von Friedensnobelpreisträger freilassen
Das Wichtigste in Kürze
- Der verstorbene Liu Xiabobo erhielt 2010 den Friedensnobelpreis.
- Ab diesem Zeitpunkt wurde seine Witwe Liu Xia in China unter Hausarrest gestellt.
- Die Uno appelliert nun an China, die Frau frei zu lassen.
Die Uno-Ermittler im Kampf gegen zwangsweises Verschwinden und willkürliche Inhaftierungen und der Sonderberichterstatter zur Lage von Menschenrechtsverteidigern äusserten am Mittwoch in Genf ihre «tiefe Sorge» über den psychischen Zustand von Liu Xia. Die Dichterin und Künstlerin wird seit 2010 in ihrer Wohnung in Peking unter Hausarrest gehalten, nachdem ihr inhaftierter Mann damals den Friedensnobelpreis erhalten hatte.
Liu Xiabobo starb vor einem Jahr
Der Bürgerrechtler starb vor einem Jahr in Haft an Leberkrebs. Sein Todestag jährt sich am Donnerstag nächster Woche zum ersten Mal. Deutschland und die USA setzen sich bisher vergeblich für die Freilassung und Ausreise von Liu Xia ein, die unter schweren Depressionen leidet.
«Wir sind beunruhigt von Berichten über die Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Liu Xia», heisst es in der Mitteilung der Uno-Ermittler. Die 57-Jährige leide Schilderungen zufolge unter «schweren psychologischen Qualen».
Sozialer Kontakt beschränkt
Die Uno-Experten verwiesen auf Aufzeichnungen von Telefonaten mit Freunden, in denen sie um Hilfe bettle. Ihr Zustand habe sich etwa durch die Beschränkungen des Kontakts mit anderen Menschen verschlechtert. Dabei werde Liu Xia keinerlei Verbrechen beschuldigt.
Die Uno-Ermittler forderten «sofortigen und unbeschränkten Zugang» zu Liu Xia. Auch müsse sie frei medizinische Hilfe in Anspruch nehmen können, auch ausserhalb Chinas. Freunde hatten berichtet, dass Liu Xia nach Deutschland ausreisen wolle.