UNO-Flüchtlingshilfe erinnert an «vergessene» Konflikte
Der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, hat zu Weihnachten an Konflikte erinnert, die aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit weitgehend verschwunden seien.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutscher Verein klagt über zu geringes Spendenaufkommen.
Dies führe wiederum dazu, dass für die betroffenen Menschen zu wenig gespendet werde, sagte Ruhenstroth-Bauer der «Saarbrücker Zeitung» vom Dienstag. So erlebten etwa «viele Flüchtlinge ein Martyrium abseits der Weltöffentlichkeit».
Zumeist handele es sich um sehr lang andauernde Konflikte, die oft mit enormen Flüchtlingsbewegungen verbunden seien, sagte der Geschäftsführer des in Deutschland ansässigen Vereins, der mit dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) zusammenarbeitet. Die Hintergründe dieser Konflikte seien oft komplex, und die politische Lage vor Ort sei unübersichtlich. "All diese Umstände führen zu einem Mangel an Hilfsgütern und Spenden für die Menschen vor Ort?, erläuterte der Flüchtlingsexperte.
Als Beispiel nannte Ruhenstroth-Bauer den «vergessenen Bürgerkrieg im Jemen», der «gegenwärtig die grösste humanitäre Krise auf der Welt» ausgelöst habe. Dort seien etwa 80 Prozent der Bevölkerung auf Hilfe angewiesen, diese sei jedoch «dramatisch unterfinanziert». Ähnliches gelte auch für die Konflikte im Südsudan, im Kongo und in Bangladesch. Zu den unmittelbaren Kriegsfolgen kämen dabei häufig weitere Probleme wie Folgen des Klimawandels oder die Ausbreitung von Seuchen hinzu.