Unwetter in Italien: Ferienregionen aktivieren Katastrophenschutz
Schwere Regenfälle und Überschwemmungen treffen beliebte Urlaubsgebiete in Italien. Behörden rufen die höchste Alarmstufe aus.

In Italien spitzt sich die Unwetterlage dramatisch zu. Besonders betroffen ist die Region Emilia-Romagna an der Adriaküste, wo der Katastrophenschutz in höchster Alarmbereitschaft ist.
Wie die «Frankfurter Rundschau» berichtet, haben heftige Regenfälle zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Flüsse sind über die Ufer getreten und haben Strassen unpassierbar gemacht.
In manchen Gebieten fiel innerhalb von 36 Stunden so viel Regen wie sonst in sechs Monaten. Der Zivilschutz warnt vor weiteren Niederschlägen und möglichen Überschwemmungen.
Auch andere Gebiete in Italien betroffen
Nach aktuellen Informationen des Rettungskoordinationszentrums der Präfektur hat die Bürgermeisterin von Florenz beschlossen, sämtliche Schulen und Universitäten zu schliessen. Ebenso betroffen sind laut «L'essentiel» Parks, öffentliche Gärten, Friedhöfe, Märkte sowie alle Einrichtungen des öffentlichen Handels.

In Venedig wurde in der Nacht das Hochwasserschutzsystem MOSE aktiviert, um Überschwämmungen zu verhindern. Innerhalb der Lagune blieb Venedig von Hochwasser verschont.
Ausserhalb wurde hingegen ein Wasserstand von 115 Zentimetern über dem mittleren Meeresspiegel gemessen. Das System verhindert das Eindringen von Meerwasser in die Lagune und schützt so die Stadt effektiv vor Fluten.
Verkehrschaos und Stromausfälle
Die schweren Unwetter in Italien haben bereits erste sichtbare Auswirkungen gezeigt. So ist im Vallo di Nera in der Provinz Perugia die historische Mauer teilweise eingestürzt.
Bürgermeisterin Agnese Benedetti erklärte, dass dieser Abschnitt bereits durch das Erdbeben von 2016 vorgeschädigt war. Glücklicherweise gab es bei diesem Vorfall keine Verletzten.
In Calenzano (Florenz) stürzte um 2 Uhr morgens eine Stützmauer ein, just als ein Lieferwagen vorbeifuhr. Fahrer und Beifahrer kamen zwar mit leichten Verletzungen davon, standen aber unter schwerem Schock.
Entspannung nicht in Sicht
Mehrere Flüsse in der italienischen Region Toskana verzeichnen aufgrund anhaltender Regenfälle bedrohlich steigende Wasserstände. In Florenz hat der Arno bereits die erste Alarmstufe erreicht; in Pisa und Empoli ist die Situation weniger kritisch.

Besonders besorgniserregend ist laut «Franfurter Rundschau» die Lage bei den Nebenflüssen des Arno. Hierzu zählen der Sieve, Ombrone Pistoiese und Pesa, die durch ländliche Gebiete der Toskana fliessen.
Eine Verbesserung der Wetterlage ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, es werden weitere Niederschläge erwartet, insbesondere im Landesinneren.