Ursula von der Leyen ruft zur Freilassung der Matrosen auf
Das Wichtigste in Kürze
- Ursula von der Leyen fordert Russland auf, die ukrainischen Matrosen freizusetzen.
- Ausserdem sollen die beiden Länder den Konflikt um die Meerenge von Kertsch entschärfen.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat Russland und die Ukraine aufgerufen, den Konflikt um die Meerenge von Kertsch zu entschärfen. Bei der Eröffnung der Berliner Sicherheitskonferenz forderte die CDU-Politikerin heute Dienstag beide Seiten auf, zu einer Deeskalation beizutragen. «Die festgesetzten Schiffe und Matrosen sind freizusetzen», sagte von der Leyen an die Adresse Moskaus. «Die Ukraine muss Belege zum genauen Hergang auch vorlegen», sagte sie bei dem Treffen europäischer Militärs und Verteidigungsexperten weiter. «Russland muss die freie Durchfahrt durch die Wasserstrassen sicherstellen und es darf nicht unverhältnismässig handeln.»
Am Wochenende hatte die russische Küstenwache Patrouillenboote der ukrainischen Marine die Durchfahrt in der Meerenge von Kertsch vor der annektierten Halbinsel Krim verweigert. Die drei ukrainischen Schiffe, die ins Asowsche Meer einlaufen wollten, wurden beschossen und anschliessend aufgebracht.
Die Lage zeige erneut, wie verletzlich die gemeinsamen europäischen Werte seien, sagte die Ministerin. Noch seien nicht alle Umstände der Vorfälle in der Strasse von Kertsch geklärt. «Trotzdem muss uns allen klar sein, worum es hier leider erneut geht», sagte von der Leyen. Es gehe um die Frage des Respektes für die territoriale Unversehrtheit und um den Willen, Dispute nicht eskalieren zu lassen. «Und nicht zuletzt geht es um die grosse zivilisatorische Errungenschaft, Konflikte zwischen Staaten mit völkerrechtlichen und rechtsstaatlichen Mitteln zu beruhigen und zu lösen«, sagte von der Leyen. «Der Kreml hat in den vergangenen Jahren mit diesen Regeln und Prinzipien gebrochen.»