US-Institut: Wagner-Gruppe baut drei Lager in Belarus auf
Die Wagner-Gruppe baut sich offenbar nach einem gescheiterten Putschversuch gleich drei neue Lager in Belarus. Das schliesst ein Institut aus Satellitenbildern.
Das Wichtigste in Kürze
- Letztes Wochenende scheiterte ein Putschversuch der Wagner-Gruppe in Russland.
- Anführer Jewgeni Prigoschin ging daraufhin nach Weissrussland ins Exil.
- Dort soll er nun ganze drei neue Militärlager aufbauen.
Die Söldnergruppe Wagner baut laut Einschätzung von US-Experten drei Militärlager im mit Moskau verbündeten Belarus auf.
«Neue hochauflösende Satellitenbilder, die am 30. Juni gemacht wurden, zeigen auf einer Ex-Militärbasis in Belarus mindestens 303 Zelte, in denen 20 bis 50 Personen untergebracht werden können.» Das schrieb das in Washington ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) am Freitag (Ortszeit) in seinem täglichen Lagebericht.
Die Zelte seien innerhalb der letzten Woche aufgetaucht. Daneben gebe es Berichte über Pläne für zwei weitere Lager im Westen von Belarus.
Kreml gewährte Prigoschin Ausreise nach Belarus
Letzte Woche hatten bereits mehrere unabhängige russische und belarussische Medien über den Aufbau von mindestens einem Militärlager in Belarus berichtet. Dieses sei für die Unterbringung von Wagner-Söldnern gedacht.
Offiziell wurden diese Berichte bislang nicht bestätigt. Die Satellitenaufnahmen des mutmasslichen Wagner-Lagers bei der Stadt Assipowitschy veröffentlichten inzwischen auch westliche Medien wie die «Washington Post».
Letzten Samstag hatte der Chef der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt. Zudem hatte er eine Militärkolonne Richtung Moskau geschickt.
Nach Verhandlungen, bei denen Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler agierte, rief Prigoschin seine Truppen zurück. Laut Kreml wurde ihm im Gegenzug Amnestie und die Ausreise nach Belarus gewährt.