Verdächtiger nach Schüssen vor Gericht in Untersuchungshaft
Der 40-jährige Tatverdächtige sitzt nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts in Bielefeld (D) in Untersuchungshaft.
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Nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts im westdeutschen Bielefeld sitzt der 40-jährige Tatverdächtige in Untersuchungshaft.
Ein Richter habe den Haftbefehl wegen vierfachen versuchten Mordes in Vollzug gesetzt, teilte die Polizei mit. Der beschuldigte Deutsch-Serbe habe sich vor Gericht wie zuvor schon bei der Polizei nicht zu den Vorwürfen geäussert.
Am Mittwoch waren unmittelbar nach einem Verhandlungstag um die Tötung eines Profiboxers Schüsse in der Nähe des Gerichtsgebäudes gefallen. Dabei wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft vier Männer verletzt – darunter der 63-jährige Vater und der Bruder des Mannes, der als mutmasslicher Mörder des Profiboxers vor Gericht steht.
Bei dem Tatverdächtigen im aktuellen Fall handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um einen Bruder des getöteten Profiboxers. Er hatte sich am späten Donnerstagabend in Begleitung seines Anwalts bei der deutschen Polizei gestellt. Zum möglichen Motiv der Tat machten die Ermittler keine Angaben. Der Anwalt des 40-Jährigen war am Freitag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Schüsse vor einem Jahr in der Innenstadt
Der ehemalige Profiboxer Besar Nimani war im März 2024 in der Bielefelder Innenstadt erschossen worden. Um seine Tötung war es am Mittwoch vor Gericht gegangen, bevor die Schüsse wenige Meter entfernt vom Gerichtsgebäude fielen.
Durch die Schüsse wurden nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft vier Männer verletzt. Sie sind 23, 25, 25 und 63 Jahre alt und zum Teil Angehörige oder Nahestehende des im Prozess angeklagten 34-jährigen Mannes. Alle vier Personen, die bei der Tat verletzt worden waren, seien auf dem Weg der Besserung, sagte eine Polizeisprecherin. Nach Angaben von Staatsanwalt Veit Walter ist der Zustand aller Verletzten stabil.
Die Ermittler suchten per Fahndungsaufruf und Foto nach dem Verdächtigen, bevor er sich mit seinem Anwalt bei der Polizei stellte. Eine mögliche Tatwaffe wurde nach Polizei-Angaben inzwischen gefunden. Weitere Angaben dazu machten die Ermittler nicht.
Anklage wegen heimtückischen Mordes
In dem seit Ende Januar laufenden Prozess um den Tod des ehemaligen Profiboxers Nimani steht ein 34-Jähriger vor dem Landgericht. Die Anklage wirft ihm einen heimtückischen Mord vor. Nach einem zweiten Tatverdächtigen wird weiterhin international gefahndet.
Das Motiv für die Schüsse in der Bielefelder Fussgängerzone vor rund einem Jahr ist bis heute offen. Zum Tatvorwurf und möglichen Hintergründen hat sich der Angeklagte bislang nicht geäussert. Der Prozess soll am Dienstag (4.3.) fortgesetzt werden. Ein für Freitag geplanter Verhandlungstag war kurzfristig abgesagt worden. Der Prozess findet unter hohen Sicherheitsauflagen statt.