Vergewaltigung

Vergewaltigungsopfer Pélicot verlässt nach Aussage Gerichtssaal

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Frankreich,

Der Vergewaltigungsprozess in Frankreich wird dem Opfer Gisèle Pélicot zu viel. Die Frau verlässt nach üblen Worten eines Angeklagten die Verhandlung.

gisele pelicot
Gisèle Pélicot auf dem Weg ins Gericht von Avignon. Sie wurde über Jahre von ihrem Ehemann und seinen Komplizen vergewaltigt. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Avignon wird derzeit der Fall des Ehepaars Pélicot verhandelt.
  • Ehemann Dominique soll seine Frau Gisèle betäubt und vergewaltigen lassen haben.
  • Einer der Vergewaltiger sorgt mit seinen Aussagen vor Gericht für Entsetzen.

Der Fall von Gisèle Pélicot sorgt für Entsetzen: Ihr Ehemann Dominique soll die Französin über Jahre betäubt haben – über 80 Männer sollen sie in dieser Zeit vergewaltigt haben.

Nun läuft in Avignon der Prozess zu den Taten. Das Vergewaltigungsopfer ist ebenfalls an der Verhandlung anwesend. Die Aussagen eines Angeklagten bringen sie aber dazu, den Gerichtssaal zu verlassen, berichtet unter anderem die «BBC».

Angeklagter: Kontakt zu Ehemann kam via Internet-Forum

Der betroffene Angeklagte hat sich demnach zweimal an Pélicot vergangen. Er habe aber nicht die Absicht und das Gefühl gehabt, eine Vergewaltigung zu begehen, sagt er.

Der Kontakt zu Ehemann Dominique Pélicot erfolgte über ein Forum im Internet. «Es ging sehr schnell. Ich habe mich angemeldet und eine halbe Stunde später war der Termin vereinbart», erzählt er.

Dann kommt die Aussage, nach der es für Gisèle Pélicot zu viel wird. Der Angeklagte sagt, bei Sex-Dates gebe es wenig Auswahl. Das Internet-Forum sei «kein Supermarkt».

Laut der «BBC» sagt Pélicot daraufhin: «Ich kann diesen Mann nicht ertragen.» Dann verschwindet sie aus der Verhandlung.

Hast du den Prozess im «Fall Pélicot» mitverfolgt?

Der Angeklagte sagte im Prozess auch aus, dass Gisèle das Geschehene genossen habe. Ehemann Dominique habe ihm gesagt: «Wir haben uns das Video angesehen und es hat ihr gefallen.» Erst später gibt er zu, dass die vor Gericht geschilderten Taten einer Vergewaltigung gleichkommen würden.

51 Vergewaltiger vor Gericht

Erst vor zwei Jahren erfuhr Gisèle Pélicot von den Geschehnissen. Dies, nachdem Tausende Fotos und Videos davon aufgetaucht waren. Zwischen 2011 und 2020 wurde sie etwa 200 Mal vergewaltigt.

Ihr Ehemann Dominique ist Hauptangeklagter im nun laufenden Prozess. 51 fremde Vergewaltiger wurden identifiziert und müssen sich ebenfalls vor Gericht verantworten.

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