In Wien ist eine 13-Jährige im Badezimmer tot aufgefunden worden. Die Feuerwehr spricht von einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.
wien kohlenmonoxid vergiftung
In Wien starb eine 13-Jähriger an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, als sie sich duschen wollte. - Unsplash

In Wien ist ein 13-jähriges Mädchen aufgrund einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich an einem Sonntagabend in einem Mehrparteienhaus im Bezirk Wien-Penzing, berichtet der «Standard».

Das junge Mädchen befand sich im Badezimmer der Wohnung ihrer Familie und wollte duschen, berichtet die örtliche Feuerwehr. Nach 20 Minuten machten sich die Angehörigen Sorgen und wollten nach ihr sehen – nur um sie dann leblos auf dem Badezimmerboden zu finden.

Reanimation blieb erfolglos

Die Familienmitglieder brachten das Mädchen aus dem Gefahrenbereich und begannen mit Reanimationsversuchen, während sie auf die alarmierten Einsatzkräfte warteten.

Die Berufsfeuerwehr und die Berufsrettung Wien übernahmen vor Ort die Wiederbelebungsmassnahmen. «Die Reanimationsbemühungen wurden fortgesetzt und gleichzeitig wurden die Räume belüftet, auch mithilfe eines Hochleistungslüfters», erklärte Feuerwehrsprecher Jürgen Figerl gegenüber der APA. Die benachbarten Wohnungen wurden kontrolliert, um sicherzustellen, dass die Bewohner nicht betroffen waren.

Hattest du schon einmal eine Kohlenmonoxid-Vergiftung?

Obwohl die Reanimationsversuche über einen längeren Zeitraum intensiv fortgeführt wurden, konnte die Jugendliche nicht gerettet werden. Sie wurde Opfer einer tödlichen Dosis Kohlenmonoxids (CO).

Jugendliche stirbt in Wien: Feuerwehr ermittelt Grund

Die Spuren deuten auf einen Unfall hin, der durch eine Kohlenmonoxidvergiftung verursacht wurde. In der Wohnung waren deutlich erhöhte Werte des giftigen Gases feststellbar.

Erste Untersuchungen des Inspektionsrauchfangkehrers der Berufsfeuerwehr deuten darauf hin, dass das Unglück durch die Gastherme im Badezimmer ausgelöst wurde. Die Abgasanlage zeigte einen bedenklichen Rückstau.

Zahlen von Kohlenmonoxid-Vergiftungen steigen an

Die Situation könnte durch in der Wohnung aufgestellte mobile Klimageräte verschlimmert worden sein, berichtet die Feuerwehr. Diese saugen bei Betrieb Raumluft aus dem Inneren ins Freie ab.

kohlenmonoxid vergiftung
Kohlenmonoxid entsteht zumeist durch die Nutzung von Gas beim Heizen oder Kochen und stellt dabei ein Gefahr für die Anwohner dar. - Unsplash

«Das kann zu einem Abgasrückstau führen und ist grundsätzlich sehr gefährlich,» warnt Figerl. Der genaue Zusammenhang ist jedoch noch Gegenstand von Ermittlungen.

Die Anzahl der Kohlenmonoxid-Vergiftungen ist über die letzten Jahre hinweg stark angestiegen – auch aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer. Kohlenmonoxid kann unspezifische Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Benommenheit, Erbrechen, Verwirrtheit oder Brustschmerzen verursachen.

Abhängig von der Konzentration und Einwirkzeit kann eine solche Vergiftung lebensgefährlich sein.

Vorsichtsmassnahmen bei hohen Aussentemperaturen

Die Berufsfeuerwehr Wien warnt, dass bei hohen Aussentemperaturen Störungen an Gasverbrauchsvorrichtungen wie Gaskombithermen und Gasdurchlauferhitzern auftreten können. Diese können dazu führen, dass Kohlenmonoxid in Wohnräumen austritt. Es wird empfohlen, in Hitzewellen die Räume mit solchen Geräten ausreichend zu belüften.

Nach einem Vorfall ist es unerlässlich, qualifizierte Fachkräfte mit der Behebung zu beauftragen. Geräte, die Luft aus der Wohnung absaugen, vor allem mobile Klimageräte mit Abluftschlauch, elektrische Ventilatoren und Dunstabzugshauben, sollten immer mit einem Schornsteinfeger abgesprochen werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Feuerwehr