Verurteilt trotz Abwesenheit
Der linksradikale Joachim L. zündete vor einem Jahr ein Polizeiauto in Paris an und wurde jetzt dafür in Frankreich verurteilt. Derweil lässt es sich der Schweizer in Genf gut gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Joachim L. wurde zu sieben Jahren Haft gegen den Anschlag auf ein Polizeiauto in Paris.
- Das Urteil geschah in Abwesenheit, gegen ihm liegt in Frankreich ein Haftbefehl vor.
- Er wohnt zurzeit unbehelligt in Genf.
Vor einem Jahr an einer Demonstration in Paris übt der Schweizer Joachim L.* einen Anschlag auf ein fahrendes Polizeiauto aus. Für den Wurf des Brandsatzes wurde der antifaschistische Aktivist diese Woche zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Linksradikale war zum Zeitpunkt des Urteils nicht präsent: Er gilt als untergetaucht. In Frankreich liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor.
Wie «Blick» schreibt, lebt er
zurzeit sorglos in Genf. Er wohnte bis vor kurzem sogar in einer subventionierten Stadtvilla.
Ein Dokument des Genfer Amts für Bevölkerung und Migration, welches dem Sonntags Blick
vorliegt, belegt sogar, dass er mittlerweile in einem Belle-Epoque-Palais
mitten in der Stadt mit grandioser Aussicht wohnt.
Gegen das Französische Urteil kann der Gewalttäter Rekurs
einlegen. Falls er das nicht tut, fahndet Interpol nach ihm, auch wenn die
Schweiz ihn nicht ausliefern wird. Wenn Frankreich aber ein Vollzugsbegehren
stellt, muss Joachim L. seine Haft in seinem Heimatland absitzen.
*Name
der Redaktion bekannt