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Verwaltungsgericht stoppt weiteren Abschussbefehl gegen Bärin

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Italien,

In Italien entschied das Verwaltungsgericht von Trient, dass die Anordnung durch Regionalpräsident Maurizio Fugatti zur Tötung der Bärin JJ4, unwirksam sei.

bärin
Mitarbeiter des Trentiner Forstkorps bereiten den Transport der Bärin JJ4, die in der Nacht mithilfe einer grossen Rohrfalle gefasst worden war. (Archivbild) - -/Provinzregierung Trentino/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Verwaltungsgericht von Trient stoppt auch den zweiten Abschussbefehl gegen Bärin JJ4.
  • Die «Problembärin» hatte einen Jogger in Italien getötet.
  • Im Trentino wurden seit den 90er-Jahren Bären durch ein europäisches Projekt angesiedelt.

Auch das zweite Dekret zum Abschuss der Bärin JJ4 in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol ist juristisch einkassiert worden. Das Verwaltungsgericht von Trient entschied, dass die Anordnung zur Tötung des Tieres durch Regionalpräsident Maurizio Fugatti unwirksam sei. Das teilte das Gericht am Dienstag mit.

Fugatti hatte zuletzt zum zweiten Mal entschieden, die «Problembärin» erschiessen zu lassen, nachdem diese einen Jogger getötet hatte. Allerdings sah Fugattis Dekret ohnehin vor, mit der Tötung bis zum 11. Mai zu warten. Dann ist vor Gericht ein weiterer Termin anberaumt, bei dem über die Zukunft von JJ4 entschieden werden soll.

Fugatti wollte das Tier schon kurz nach dem Angriff gegen den Freizeitsportler töten lassen. Dagegen aber klagten Tierschützer erfolgreich vor Gericht. Inzwischen wurde der Bär, der auch unter dem Namen Gaia bekannt ist, eingefangen. Er lebt derzeit in einem abgesperrten und bewachten Wildgehege in der Provinz Trentino.

Der Tierschutzverein Enpa kritisierte in seiner Mitteilung, Fugatti betrachte Bären wie sein Eigentum. Er ignoriere dabei, dass sich angeblich Millionen von Italienern gegen eine Tötung aussprechen. Der Politiker hatte jüngst gesagt, dass nach dem Gerichtstermin am 11. Mai die Bärin «so schnell wie möglich» getötet werden solle.

Laut Kritikern zu viele Bären

In Italien wird seit Wochen heftig in der Angelegenheit diskutiert. Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin sagte mehrmals, dass er sich dafür einsetze, das Tier umzusiedeln, eventuell auch ins Ausland.

Im Trentino waren seit den 1990er-Jahren Bären im Rahmen eines europäischen Projekts angesiedelt worden. Schätzungen zufolge gibt es derzeit rund 100 wildlebende Bären in den Wäldern der norditalienischen Provinz. Laut Kritikern sind das viel zu viele.

Einige Tiere legten immer wieder die Scheu vor den Menschen ab und näherten sich bewohnten Gebieten. JJ4, die Schwester der bayerischen «Problembären» Bruno, war schon vor dem tödlichen Angriff aufgefallen.

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