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Verzehr von Froschschenkeln in der EU gefährdet Arten

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Deutschland,

Froschschenkel gelten vor allem in Frankreich als Delikatesse. Dadurch schrumpft der Frosch-Bestand in den Herkunftsländern.

Frosch
Der Verzehr von Froschschenkeln in der EU hat Analysen zufolge in den vergangenen Jahrzehnten zum Rückgang der Wildfroschpopulationen in immer mehr Lieferländern beigetragen. - -/Pro Wildlife/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verzehr von Froschschenkeln in der EU hat negative Folgen für die Natur.
  • Durch den Konsum sei der Wildfroschbestand stark zurückgegangen.
  • Betroffen sind Lieferländer wie Indonesien oder die Türkei.

Der Verzehr von Froschschenkeln in der EU hat Analysen zufolge in den vergangenen Jahrzehnten zum Rückgang der Wildfroschpopulationen in immer mehr Lieferländern beigetragen.

Nach Indien und Bangladesch seien in jüngster Zeit auch Indonesien, Türkei und Albanien betroffen, berichten Experten in der Fachzeitschrift «Nature Conservation».

Die Länder der Europäische Union müssten wesentlich mehr Verantwortung für die Nachhaltigkeit des Handels übernehmen. Die EU ist demnach weiterhin der mit Abstand grösste Importeur von Froschschenkeln weltweit, wobei die meisten Frösche nach wie vor in freier Wildbahn gefangen werden.

Zwischen 2010 und 2019 seien insgesamt etwa 40.700 Tonnen Froschschenkel importiert worden, berichtet das Team um den Bonner Forscher Mark Auliya vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. Das entspreche bis zu zwei Milliarden Fröschen. Belgien sei der Hauptimporteur – gegessen würden die meisten Froschschenkel in Frankreich.

Drastischer Rückgang der Froschpopulationen

In den 1970er und 1980er Jahren waren der Analyse zufolge, an der auch Artenschutzorganisationen beteiligt waren, Indien und Bangladesch die Hauptlieferanten für die EU. Nach einem drastischen Rückgang der Froschpopulationen hätten beide Länder den Export gestoppt. Seitdem komme der Grossteil der Frösche aus Indonesien. Der Bestand wildlebender grossschenkliger Froscharten habe dort – wie auch in der Türkei und Albanien – bereits deutlich abgenommen.

Noch immer mangele es an Daten zu bestimmten Aspekten wie den Auswirkungen des Handels auf die Verbreitung von Amphibienkrankheiten. «Der internationale Handel mit Froschschenkeln ist eine Blackbox», sagte Auliya. Das betreffe auch das Fehlen artspezifischer Handelsdaten sowie Fehlkennzeichnungen im Handel. Bei verarbeiteten, gehäuteten und gefrorenen Froschschenkeln sei es ohne Erbgutanalyse schwer zu überprüfen, ob die angegebene Art tatsächlich korrekt ist.

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