Viele Corona-Todesfälle in Russland
In Russland kommt es trotz vergleichsweise weniger offiziell bekannt gewordener Corona-Infektionen zu vielen Todesfällen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Russland sterben im Vergleich zu den Corona-Infektionen viele Menschen am Virus.
- Dies weil, so eine Zeitung, das Gesundheitssystem zusammengebrochen sei.
In Russland kommt es trotz vergleichsweise weniger offiziell bekannt gewordener Corona-Infektionen zu vielen Todesfällen. Wie die Tageszeitung «Kommersant» am Freitag schrieb, gab es im Januar 33,9 Prozent mehr Sterbefälle als im Vorjahresmonat - also vor der Pandemie. Demnach starben laut Zahlen der Statistikbehörde Rosstat im ersten Monat dieses Jahres landesweit 217 800 Menschen und damit 55 700 mehr als im Januar 2020.
Die Statistiker führten dem Bericht zufolge etwa die Hälfte aller zusätzlichen Sterbefälle auf das Coronavirus zurück.
Viele Menschen seien aber auch deshalb gestorben, weil das «Gesundheitssystem zusammengebrochen» sei und Patienten mit chronischen Erkrankung praktisch nicht behandelt worden seien, schrieb das Blatt.
Nach Zahlen der Behörden der Ostsee-Metropole St. Petersburg starben allein im März 1320 Menschen mit dem Coronavirus. Das seien in etwa so viele wie im Februar. Gleichzeitig sank aber die Zahl der Menschen, die wegen einer Corona-Erkrankung Hilfe beim Arzt suchten, den Angaben nach um mehr als 30 Prozent. In St. Petersburg gibt es neben der Hauptstadt Moskau landesweit die meisten Krankheitsfälle.
Am Freitag meldeten die Behörden etwa 8800 Corona-Neuinfektionen. Ende vergangenen Jahres waren es noch täglich weit mehr als 20 000. 400 Menschen seien mit dem Virus binnen eines Tages gestorben. Inzwischen warnen einige Experten vor der Gefahr einer dritten Infektionswelle in Russland.