Von der Leyen schreibt Brief an Astrazeneca
Das Wichtigste in Kürze
- Astrazeneca kämpft aktuell mit Lieferschwierigkeiten des Corona-Impfstoffes.
- Die EU-Kommission hat sich infolge mit einem Brief an den Pharmakonzern gewendet.
- Das Thema Lieferung ist auch mit Blick auf den russischen Impfstoff Sputnik V wichtig.
Die EU-Kommission hat ein förmliches Schreiben an den Pharmakonzern Astrazeneca geschickt. Hintergrund sind Lieferschwierigkeiten beim Impfstoff gegen das Coronavirus.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte am Freitag im Interview der italienischen Zeitung «La Repubblica»: «Wir wollen ein strukturiertes Vorgehen zur Lösung der Kontroversen in Gang setzen.» Es gebe einige offene Punkte bei den Verträgen und der beste Weg, sie zu klären, sei dieser. Das Schreiben wurde demnach am Donnerstag verschickt.
Sputnik V muss Produktionskapazität nachweisen
Das Thema Lieferungen ist auch mit Blick auf einen möglichen Vertrag für den russischen Impfstoff Sputnik V wichtig. Dessen Daten würden derzeit bewertet, es sei aber noch keine formale Zulassung beantragt worden, erklärte von der Leyen. Der zweite grundlegende Punkt sei, «dass ein Unternehmen in der Lage sein muss, die Lieferungen einzuhalten.» Und das sehe man aktuell bei Astrazeneca.
Im Moment habe man noch keinen Nachweis für die Produktionskapazität für Sputnik gesehen. «Die EMA muss vor der Genehmigung auch die Produktionsstätten und deren Qualität prüfen.»
Die Kommissionspräsidentin hielt ausserdem am Ziel fest, bis zum Sommer 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft zu haben. «Wir sind äussert zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen werden», erklärte die 62-Jährige. Sie sei überzeugt, dass man am Ende verstehen werde, dass es der richtige Schritt sei, als EU zusammenzustehen.