Von der Leyen warnt nach Raketenangriffen vor weiterer Gewalt in Iran und Irak
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach Raketenangriffen durch den Iran auf zwei von internationalen Truppen genutzte Militärstützpunkte im Irak vor weiterer Gewalt in der Region gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- EU-Aussenbeauftragter Borrell: Iranische Angriffe sind weitere Eskalation.
«Der Einsatz von Waffen muss jetzt aufhören, um Raum für Dialog zu schaffen», sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Angriffe als weitere Eskalation.
«Die derzeitige Situation gefährdet die Anstrengungen der vergangenen Jahre» im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, warnte Borrell. «Es ist in niemandes Interesse, die Spirale der Gewalt weiter zu drehen».
In den Stützpunkten im nordirakischen Erbil sowie Ain al-Assad im Westirak waren in der Nacht zum Mittwoch nach US-Angaben insgesamt mehr als ein Dutzend Raketen eingeschlagen. Nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff am vergangenen Freitag hatte Teheran «schwere Vergeltung» angekündigt. Die beiden Stützpunkte werden auch von europäischen Truppen genutzt.
Dennoch werde die EU versuchen, am Atomabkommen mit Iran festzuhalten, sagte von der Leyen. Das Abkommen sei «die einzige verbleibende Plattform, um auf multilateraler Ebene Gespräche zu führen», fügte Borrell hinzu.
In der Nacht zum Mittwoch war zudem ein Passagierflugzeug einer ukrainischen Airline kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt. Alle 176 Menschen an Bord der Boeing-Maschine, darunter drei Deutsche, kamen nach ukrainischen Angaben ums Leben. Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Raketenangriffen gab es zunächst nicht. Von der Leyen und Borrell sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.