Wahlen in Finnland: Sozialdemokraten gewinnen hauchdünn

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Gleich drei Parteien landen bei der Parlamentswahl im hohen Norden bei 17,0 bis 17,7 Prozent. Die Sozialdemokraten gewinnen in Finnland knapp.

Finnland
Antti Rinne, Vorsitzender der Sozialdemokraten, spricht mit Journalisten im Studio der Rundfunkanstalt Yle in Finnland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sozialdemokraten sind in Finnland nun die stärkste Partei.
  • Die Rechtspopulisten liessen sie aber nur knapp hinter sich.

Die Sozialdemokraten sind bei der Parlamentswahl in Finnland die stärkste Kraft geworden,. Sie haben die rechtspopulistische Partei aber nur mit einem minimalen Vorsprung von knapp 7000 Stimmen hinter sich gelassen.

Es war der erste Wahlsieg der Sozialdemokraten von Finnland seit 20 Jahren. Erstmals seit langem haben sie nun die Möglichkeit, an der Spitze einer finnischen Regierung zu stehen. Die Regierungsbildung dürfte jedoch alles andere als einfach werden.

Die Sozialdemokraten kamen bei der Abstimmung am Sonntag nach vorläufigen Zahlen auf 17,7 Prozent und 40 der 200 Parlamentssitze. Sie lagen damit nur knapp vor den Rechtspopulisten (17,5 Prozent, 39 Sitze) und den Konservativen (17,0 Prozent, 38 Sitze).

Die liberale Zentrumspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Juha Sipilä stürzte ab. Und zwar um 7,3 Punkte auf maue 13,8 Prozent, 31 Sitze und Rang vier. Grüne und Linke gewannen Mandate hinzu.

Regierungskoalition vor Europawahl

Der sozialdemokratische Spitzenkandidat Antti Rinne kündigte an, bis Ende Mai und möglichst noch vor der Europawahl am 26. Mai eine Regierungskoalition zustande bringen zu wollen. Nach ersten Sondierungsgesprächen sagte er am Montag in Helsinki, die Verhandlungen könnten einfacher als gedacht werden.

Ganz oben auf der Agenda einer sozialdemokratisch geführten Regierung stünden die Arbeitslosigkeit, Bildung und Steuern. Welche Parteien er am liebsten mit ins Boot holen wolle, liess der 56-Jährige zunächst offen.

Grösseres Bündnis in Finnland möglich?

Die Sozialdemokraten waren als Favorit in die Wahl gegangen und hatten sich ein noch stärkeres Ergebnis erhofft. Rinne stehen nun trotzdem mehrere Optionen offen. Dass er ein Bündnis mit den Grünen und der Schwedischen Volkspartei eingeht, gilt als wahrscheinlich. Vielleicht kommen auch die Linken hinzu.

Für eine Parlamentsmehrheit ist Rinne aber auf eine der grösseren Parteien als weiteren Partner angewiesen. Der Chef der konservativen Sammlungspartei, Petteri Orpo, war zuversichtlich. Er sagte, es sei durchaus möglich, eine Basis für eine Koalition mit den Sozialdemokraten zu finden. Sipilä liess dagegen bislang offen, ob er sein Zentrum nun lieber in der Opposition sehen wolle.

Politische Schnittmengen

Mit den Rechtspopulisten gibt es für die Sozialdemokraten politische Schnittmengen bei manchen Sozialthemen. Aufgrund der Standpunkte der Finnen-Partei zur Einwanderung und zum Klimawandel wäre eine solche Zusammenarbeit aber eine dicke Überraschung.

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