Wahlen Österreich: Wird Sebastian Kurz erneut bestätigt?

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Österreich,

Heute Sonntag gehen die Österreicher an die Urne. Laut Umfragen ist die Partei von Altkanzler Sebastian Kurz am Führen. Die Grünen könnten aber aufholen.

wahlen österreich Sebastian Kurz
Altkanzler Sebastian Kurz während des Wahlkampfes. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag finden die vorgezogenen Nationalratswahlen statt.
  • Bald endet die Zeit der Expertenregierung, die nach dem Ibiza-Skandal eingesetzt wurde.
  • Die ÖVP gilt als klarer Favorit.

Heute Sonntag wählt Österreich. Im Zuge des Ibiza-Skandals und dem Zusammenbruch der Regierung wurden zum zweiten Mal in Folge vorgezogene Neuwahlen ausgerufen. Zwei Jahre später gilt der 33-jährige Altkanzler Sebastian Kurz erneut als Favorit.

Laut einer Umfrage von 22. September kommt die Partei Kurzs, die ÖVP, auf rund 34 Prozent. Die sozialdemokratische SPÖ folgt auf Platz zwei mit 22 Prozent, die FPÖ auf 20 Prozent.

100 Tage Ibiza-Video
Der Screenshot aus einem Video, das dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" und der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt und von diesen veröffentlicht wurde, zeigt Österreichs Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (r). - dpa

Die Grünen sollen demnach 13 Prozent erreichen, die liberalen Neos acht Prozent. Sollte sich die Umfrage bewahrheiten, erreicht damit die Grünewelle auch Österreich. Die Grünen legen laut Umfrage rund acht Prozent zu.

Sie profitieren dabei aber auch davon, dass Peter Pilz mit seiner Liste Jetzt wohl keine Chancen hat. Der Ex-Grüne spaltete sich kurz vor der letzten Wahl von der Partei ab und zog an Stelle der Grünen in den Nationalrat ein. «Jetzt» wird die Vier-Prozent-Hürde für den Einzug in den Nationalrat wohl verpassen.

ÖVP seit Wochen klarer Favorit

Die meisten Umfragen sehen die ÖVP als Sieger – schon von Anfang an. Sebastian Kurz könnte das Ergebnis der letzten Wahlen gar noch toppen.

Die guten Werte für FPÖ und ÖVP überraschen standen beiden ehemaligen Regierungsparteien jüngst immer wieder in der Kritik.

Wahlkampf in Österreich
Peter Pilz (l-r), Gründer der Partei Liste Jetzt, Pamela Rendi-Wagner, Parteivorsitzende der SPÖ, Sebastian Kurz (ÖVP), damals Bundeskanzler von Österreich, Beate Meinl-Reisinger, Parteivorsitzende der NEOS, Werner Kogler, Parteivorsitzender von die Grüne und Norbert Hofer, Vorsitzender der FPÖ, treffen sich vor Beginn der Diskussion der Spitzenkandidaten zur Nationalratswahl 2019 im ORF-Zentrum. - DPA

An vorderster Front die FPÖ, die zwar voraussichtlich verlieren wird, aber weiterhin stark ist. Weder der Ibiza-Skandal noch die jüngsten Ermittlungen gegen Heinz-Christian Strache können den Blauen voraussichtlich gross etwas anhaben. Die ÖVP kommt, wie es scheint, ebenfalls glimpflich aus beispielsweise der Schredder-Äffäre heraus.

Die dubiose Festplattenvernichtungsaktion sorgte im Zuge der Ibiza-Affäre für Stirnrunzeln. Doch an der Person Kurz und seiner Partei prallt offenbar alles ab. Dennoch: Sicher ist nichts.

Kommt es zu einer dreier Koalition?

Noch am Freitag zeichnete die ÖVP das Angstszenario einer rot-blauen Allianz – aus Sorge, dass die Mobilisierung wegen der guten Umfragewerte hinter den Erwartungen bleibt. Sogar von einer Koalition der SPÖ, Grünen und Neos wurde gewarnt.

Doch wie könnte das Nach-Wahl-Österreich aussehen? Gemessen an den Umfragewerten wäre für Kurz eine Koalition mit der SPÖ sowie auch mit der FPÖ einfach möglich. Im Wahlkampf hat Sebastian Kurz sich aber bisher für keine favorisierte Allianz ausgesprochen.

Je nach effektivem Abschneiden wäre auch ein Dreier-Bündnis bestehend aus ÖVP, Grünen und Neos denkbar. Eine Dreierkoalition sah Österreich auf Bundesebene schon seit den 1940er Jahren nicht mehr.

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