Früherer Leibwächter von Ex-FPÖ-Chef Strache festgenommen

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Österreich,

Wenige Tage vor der Parlamentswahl in Österreich ist Berichten zufolge der frühere Leibwächter von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache festgenommen worden.

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Heinz-Christian Strache musste seinen Posten als FPÖ-Chef im Mai verlassen, weil ein Skandal-Video an die Öffentlichkeit geraten war. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die österreichische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts der Veruntreuung.
  • Der ehemalige Vertraute des gestürzten FPÖ-Chefs Strache habe Parteigelder unterschlagen.

Der ehemalige Vertraute des über den «Ibiza»-Skandal gestürzten Parteivorsitzenden sei in der Nacht auf Dienstag nach einer Hausdurchsuchung in Gewahrsam genommen worden, meldeten die österreichischen Zeitungen «Der Standard» und «Die Presse».

Die Wiener Staatsanwaltschaft erklärte, es sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Veruntreuung von Parteigeldern eingeleitet worden. Der Leibwächter werde verdächtigt, beim Aufbau eines Systems falscher Spesenabrechnungen mitgewirkt zu haben, von dem Strache profitiert habe. So hiess es in mehreren Berichten.

Die FPÖ bestätigte am Dienstag, dass sie interne Ermittlungen zu den Vorwürfen eingeleitet habe. Zudem habe sie den Leibwächter aus der Partei ausgeschlossen.

Zusammenhang mit «Ibiza»-Affäre

Den Berichten zufolge steht der Fall auch im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu der «Ibiza»-Affäre. Straches Ex-Leibwächter soll laut dem «Standard» die Hintermänner des heimlich gedrehten Videos kennen, das den damaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Ende Mai zum Rücktritt zwang und die Regierung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu Fall brachte.

Bundesparteitag der FPÖ
Norbert Hofer ist der Nachfolger von Heinz-Christian Strache als Vorsitzender der FPÖ. - dpa

Norbert Hofer, Nachfolger von Strache als FPÖ-Chef, bezeichnete die Enthüllungen über die angeblich falsch abgerechnete Spesen auf Facebook als «Angriff auf unsere Demokratie». Hinter den Vorwürfen stecke «dasselbe kriminelle Netzwerk, das auch das Ibiza-Video produzieren hat lassen».

Die FPÖ fürchtet Auswirkungen der neuen Ermittlungen auf die Parlamentswahl am kommenden Sonntag. Laut Umfragen könnte die rechtspopulistische Partei rund 20 Prozent der Stimmen erhalten. Kurz' ÖVP werden mehr als 30 Prozent vorhergesagt.

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