Warnung vor «Drogen-Tourismus» in Nordfrankreich nach angeschwemmten Kokain-Packungen
Nachdem an Stränden in Nordfrankreich mehr als zwei Tonnen Kokain angespült worden sind, haben die Behörden die Bevölkerung vor «Drogen-Tourismus» gewarnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Anwohner berichten über plötzlich viele Fremde an Stränden in der Normandie.
Die Schlagzeilen zu den Kokain-Packungen an der Küste am Ärmelkanal hatten dutzende Menschen angezogen, die die Strände durchpflügten – teils auch mit Quad-Gelände-Fahrzeugen. Der Staatsanwalt von Rennes, Philippe Astruc, gab daher am Freitag eine Warnung vor «Drogen-Tourismus» heraus. Er drohte denjenigen mit bis zu zehn Jahren Haft, «die einen dieser Packen an sich nehmen und ihn wegbringen». Hinzu komme auch eine gesundheitliche Gefahr, fügte er hinzu. Der Konsum des Kokains könne tödlich sein.
Anwohner in den Dörfern an der nordfranzösischen Küste hatten berichtet, dass plötzlich viele Fremde aufgetaucht seien, auch in Luxusautos und mit Quad-Gelände-Fahrzeugen. Sie hätten den Sand an den Stränden durchkämmt.
Die wasserfest verpackten Drogenpacken waren in den vergangenen Tagen an zwei Stränden in der Normandie gefunden worden. Die erste Drogenladung wurde den Angaben zufolge am vergangenen Sonntag am Strand von Réville entdeckt. Es habe sich um mehr als 800 Kilogramm Kokain gehandelt. Am Mittwoch dann wurden weitere Drogen am nahegelegenen Strand von Vicq-sur-Mer gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass möglicherweise noch weitere Drogen an den Stränden angeschwemmt werden. Das gefundene Kokain hat einen geschätzten Marktwert von 150 Millionen Euro.
Die Herkunft der Drogen ist immer noch unbekannt. Drogenhändler könnten es freiwillig über Bord geworfen haben, um einer Verhaftung zu entgehen. Oder die Drogen wurden bei heftigen Wellen über Bord gespült, hiess es in einer weiteren Theorie.