Was passiert bei einem Virus-Verdachtsfall in Deutschland?

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Deutschland,

Auch wenn es inzwischen erste Nachweise der neuen Lungenkrankheit in Deutschland gibt, ist das Risiko für eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus hierzulande weiterhin gering.

Die Sonderisolierstation im Klinikum Schwabing in München. Foto: Sven Hoppe/dpa
Die Sonderisolierstation im Klinikum Schwabing in München. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesen beiden Fällen soll ein Test auf das Virus veranlasst werden.

Schon ein Verdachtsfall wird an die jeweilige Gesundheitsbehörde gemeldet. Ein Verdacht auf eine Erkrankung liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vor allem in zwei Fällen vor: Zum einen, wenn ein Mensch eine akute Infektion der unteren Atemwege wie zum Beispiel eine Lungenentzündung hat und bis maximal 14 Tage vor dem Beginn der Erkrankung in einem Risikogebiet - etwa in Wuhan in China - war. Als Verdachtsfall wird auch eingestuft, wenn die Person nur Symptome wie Husten hat, aber in direktem Kontakt mit einem Erkrankten war.

In diesen beiden Fällen soll ein Test auf das Virus veranlasst werden. Lars Schaade vom RKI empfiehlt potenziell Erkrankten, vorher unbedingt beim Arzt oder im Krankenhaus anzurufen. So könnten die Ärzte Vorbereitungen treffen, um die Ansteckungsgefahr für andere Menschen möglichst gering zu halten.

Bei der Untersuchung wird idealerweise jeweils eine Probe aus den unteren und den oberen Atemwegen genommen. Das Virus findet sich beispielsweise im Hustenauswurf. Die Auswertung des Tests dauert knapp fünf Stunden, dazu kommt noch die Zeit, die der Transport mittels Kurier ins Labor braucht. Bislang gebe es etwa eine Handvoll Labore, die den Test anbieten, sagte Lars Schaade.

Das werde sich aber bald ändern. «Die Labore bereiten sich darauf vor, dass die Zahl der Verdachtsfälle steigt.» Bisher wurde der Test in Deutschland einige Dutzend Mal durchgeführt - ein positives Ergebnis gab es anders als etwa in Ländern Asiens oder in Frankreich bisher nicht.

Solange nicht klar ist, ob eine als Verdachtsfall eingestufte Person das Virus in sich trägt, empfiehlt das RKI eine Isolierung im Krankenhaus. Der Betroffene wird dann in einem Einzelzimmer untergebracht und das Klinikpersonal muss Schutzkleidung tragen.

Fällt das Testergebnis positiv aus, bleibt die Isolierung bestehen. Zusätzlich müssen dann auch die Menschen für 14 Tage beobachtet werden, mit denen der infektiöse Patient Kontakt hatte. Sie würden dann zunächst namentlich registriert, es werde nach Symptomen gefragt und es würden gegebenenfalls auch Labortests gemacht, erklärt der Berliner Virologe Christian Drosten.

Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung gibt es nicht, die Symptome können aber mit Medikamenten abgemildert werden. Nach derzeitiger Einschätzung von Experten verläuft die neuartige Lungenkrankheit offenbar in den meisten Fällen mild, möglicherweise sogar ohne Symptome. Von den in China registrierten Todesfällen gehen die meisten nach derzeitigem Stand auf ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen zurück.

Der neue Erreger ist dem Virus hinter der Sars-Epidemie 2002/2003 sehr ähnlich. Damals hatte es nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen November 2002 und Juli 2003 lediglich neun Nachweise in Deutschland gegeben. Todesfälle gab es hier nicht.

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