Wasserstoff: Meinungen in deutscher Autoindustrie gespalten
Der Antrieb mit Wasserstoff kommt nicht bei allen Vertretern der deutschen Autobranche gut an. Der Bundeswirtschaftsminister hofft dennoch auf einen Durchbruch.

Das Wichtigste in Kürze
- Sieben Milliarden Euro erhält die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.
- Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hofft so auf einen Durchbruch.
- Der Antrieb wird nicht von allen Vertretern der Autobranche unterstützt.
Sieben Milliarden Euro werden der Wasserstoffwirtschaft aus dem Corona-Konjunkturpaket von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Doch der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat den Verdacht, dass die Autoindustrie die Energieträger Wasserstoff nach hinten schieben wollen.
Denn nach den Dieselskandalen sind die Autobauer in Deutschland äusserst vorsichtig, was neue Antriebe angeht.
Wie das «Handelsblatt» schreibt, kommt die Methode nicht bei allen Vertretern der Branche gut an. Bei Daimler und MAN erhielt der Wasserstoff Zuspruch und wurde demnach als sinnvoll bezeichnet. Der VW-Chef Herbert Diess hingegen empfindet den Antrieb als «Unsinn». Seiner Meinung nach sei er zu teuer und brauche zu viel Energie.
Dass die Brennstoffzelle in Deutschland abgelehnt wird, findet der Experte Andreas Radics, Geschäftsführer bei Berylls Strategy Advisors, kritisch. Aktuell ergebe es zwar Sinn die Zellen nur bei schweren Fahrzeugen einzusetzen, die Entwicklung gehe aber weiter, betont er. China rechnet beispielsweise damit, dass im Jahr 2030 bereits eine Million Autos mit Brennstoffzellen fahren werden.
Peter Altmaier ist davon überzeugt, dass seine Finanzspritze der Brennstoffzelle zum Durchbruch verhelfen kann.