Am Montag hat die Brexit-Partei bekannt gegeben, zugunsten der Tories in über 300 Wahlkreisen zu verzichten. Ebnet man so den Weg für Johnsons neuen Brexit?
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Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, steht hinter der Bartheke der Lych Gate Tavern während er sich mit Militärveteranen trifft. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Brexit-Partei verzichtet in 317 Wahlkreisen darauf Kandidaten aufzustellen.
  • Johnsons Tories liegen dadurch in einer Umfrage im Hoch.
  • Der Premier hofft mit stabiler Mehrheit seinen nachgebesserten Brexit durchzubringen.
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Die britischen Konservativen von Premierminister Boris Johnson sind nach dem teilweisen Rückzug von Kandidaten der Brexit-Partei aus dem Wahlkampf im Umfragehoch.

In einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der «Times» führten die Tories mit einem Vorsprung von 14 Prozentpunkten vor der oppositionellen Labour-Partei.

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Jeremy Corbyn, Vorsitzender der Labour Partei in Grossbritannien, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Blackpool (GBR), wo die Bildungspläne der Partei vorgestellt werden. - dpa

Die Konservativen kämen demnach derzeit auf 42 Prozent der Stimmen, während Labour nur bei 28 Prozent läge. Könnten die Tories diesen Vorsprung bis zum Wahltag am 12. Dezember halten, wäre eine satte Mehrheit für Johnson wahrscheinlich.

Weniger freuen dürfte den Premier aber die Tatsache, dass auch die Labour-Partei von dem teilweisen Verzicht der Brexit-Partei profitierte, wenn auch nicht so stark wie die Konservativen.

Brexit-Partei macht Rückzieher

Am Montag hatte der Chef der Brexit-Partei, Nigel Farage, überraschend angekündigt, seine Partei werde in 317 Wahlkreisen, die zuletzt von der Konservativen Partei gewonnen wurden, nicht antreten. Stattdessen wolle sie sich ganz auf Mandate konzentrieren, die im Parlament bislang von Labour und pro-europäischen Parteien gehalten werden.

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Nigel Farage, Vorsitzender der Brexit-Partei, spricht im Best Western Grand Hotel in Hartlepool (GBR). - dpa

Das britische Mehrheitswahlrecht sieht nur Direktmandate vor. In jedem Wahlkreis gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen. Alle anderen Stimmen verfallen.

Bis vor kurzem hatte Farage Schützenhilfe für die Tories von Johnson ausgeschlossen, solange die sich nicht zu einem EU-Austritt ohne Abkommen bekennen. Der Premier hofft bei der Wahl auf eine stabile Mehrheit, um seinen nachgebesserten Brexit-Deal durchs Unterhaus zu bringen.

Den hatte Farage bislang abgelehnt mit der Begründung, es handele sich nicht um einen «echten Brexit». Konservative Politiker fürchteten, die Konkurrenz von rechts könnte sie wichtige Stimmen kosten. Seinen Sinneswandel begründete Farage mit jüngsten Zusicherungen Johnsons, er habe es nicht auf eine enge Anbindung an die EU abgesehen.

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