Wegen Regenbogen-Ohrringen: Arrest für Frau in Russland

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Russland,

Eine Frau in Russland wurde aufgrund ihrer Regenbogen-Ohrringe verhaftet. Die Behörden bezeichnen sie als «extremistischer Symbolik».

LGBTQ
ARCHIV - Der Oberste Gerichtshof in Russland hat die LGBTQ+-Community als «extremistisch» eingestuft und damit die Rechte schwuler, lesbischer und anderer queerer Menschen weiter massiv eingeschränkt. Foto: ---/AP/dpa - sda - Keystone/AP/---

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland wurde eine Frau wegen Regenbogen-Ohrringen verhaftet.
  • Sie muss fünf Tage im Arrest absitzen.
  • Ihr wird das Zurschaustellen «extremistischer Symbolik» vorgeworfen.

Inmitten zunehmender Repressionen gegen queere Menschen in Russland muss eine junge Frau nun fünf Tage lang in Haft. Sie wurde aufgrund von Regenbogen-Ohrringen festgenommen, heisst es.

Ein Gericht in der Stadt Nischni Nowgorod habe die Arreststrafe mit dem Zurschaustellen «extremistischer Symbolik» begründet. Das teilte die Hilfsorganisation «Egida» unter Berufung auf einen Anwalt der Frau mit.

Auch unabhängige russische Medien berichteten über die Verurteilung. Es war demnach der erste bekannt gewordene Fall einer Haftstrafe wegen Regenbogen-Symbolik. Und das, seit Russland im vergangenen November die LGBTQI+-Community unter internationalem Protest als «extremistisch» eingestuft habe. Damit wurden die Rechte lesbischer, schwuler und queerer Menschen radikal eingeschränkt.

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LGBTQ-Aktivisten demonstrieren 2013 in Russland. (Archivbild) - Keystone

Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans, queere sowie intergeschlechtliche Menschen. Das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter. Die Regenbogen-Flagge ist eines der Community-Symbole.

Vor wenigen Tagen war in sozialen Netzwerken ein Video aufgetaucht: Dieses soll die nun verurteilte Frau zeigen soll, wie sie mit dem Regenbogen-Schmuck an den Ohren in einem Café sitzt. Ihr Begleiter trägt eine kleine ukrainische Flagge als Anstecker am Pullover.

Zu sehen und zu hören ist, wie beide von einem unbekannten Mann aggressiv bedrängt werden. Sie werden zudem zum Abnehmen der Symbole aufgefordert. Einen Tag später sei die Frau festgenommen worden. Was mit ihrem Freund passierte, war zunächst nicht bekannt.

Verfahren gegen Inna Mossina

Stattdessen sorgte in unabhängigen russischen Online-Medien noch ein anderer Fall für Empörung: In der Stadt Saratow wurde wegen eines Regenbogen-Posts auf Instagram ein Verfahren gegen die Fotografin und Künstlerin Inna Mossina eingeleitet.

Insbesondere seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine geht Russland auch im eigenen Land immer repressiver gegen gesellschaftliche Vielfalt vor. Queere Menschen sind dabei ein besonders beliebtes Ziel russischer Propagandisten. Die prangern immer wieder einen vermeintlich aus dem Westen importierten «Werteverfall» an.

Menschenrechtler haben bereits davor gewarnt, dass die Einstufung der LGBTQI+-Community als «extremistisch» darauf abziele, dass queere Aktivisten in der russischen Öffentlichkeit komplett mundtot gemacht werden sollen.

Kommentare

User #602 (nicht angemeldet)

Sollte man in der Schweiz acuh einführen, alle gestörte Verhaften,

User #6298 (nicht angemeldet)

Armes Volk! Die sind bis in die Zehennägel unterdrückt und wehe ein Nachbar hört oder sieht etwas 'nicht' erlaubtes!!!! Unglaublich, was da alles verboten wird...........nicht nachvollziehbar!

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