Weitere Leiche in Polens Grenzgebiet zu Belarus entdeckt
Das Wichtigste in Kürze
- In Polens Grenzgebiet wurde eine weitere Leiche eines Flüchtlings gefunden.
- Der 20-jährige Tote habe einen syrischen Pass bei sich gehabt.
- Gemäss der polnischen Polizei versuchten Hunderte in der Nacht die Grenze zu überqueren.
In Polens Grenzgebiet zu Belarus hat die Polizei eine weitere Leiche gefunden. Bei dem Toten handele es sich um einen 20 Jahre alten Mann aus Syrien. Das sagte ein Sprecher der Polizei in der Woiwodschaft Podlachien am Samstag der Nachrichtenagentur PAP.
Demnach wurde die Leiche von einem Forstarbeiter in einem Waldstück nahe des Dorfes Wolka Terechowska entdeckt. Der Tote habe einen syrischen Pass bei sich gehabt. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung soll Aufschluss über die Todesursache geben.
Bereits mehrere Tote in Grenzgebiet zu Belarus
In dem Grenzgebiet sind schon mehrere Menschen gestorben. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt harren Tausende Migranten seit mehreren Tagen in provisorischen Camps im Wald aus.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko wird beschuldigt, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen. Immer wieder schaffen es Migranten, durch den Stacheldrahtverhau an der Grenze auf die polnische Seite zu gelangen.
Migranten von belarussischer Seite bei Überquerung unterstützt
Gemäss der polnischen Polizei versuchten Migranten in der Nacht zu Samstag bei Wolka Terechowska vergeblich, die Grenze zu durchbrechen. Die Gruppe von rund hundert Personen sei von belarussischer Seite mit Tränengas ausgestattet worden. Sie habe dieses gegen polnische Sicherheitskräfte eingesetzt, teilte Polens Grenzschutz per Twitter mit.
Belarussische Soldaten hätten zudem den provisorischen Grenzzaun beschädigt und polnische Beamte mit Laser- und Stroboskopstrahlen geblendet.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen in der Grenzregion den Ausnahmezustand verhängt hat. Journalisten und Helfer dürfen nicht hinein.