Weltweit erster Long-Covid-Patient von Corona geheilt
Bayrischen Ärzten ist ein Durchbruch gelungen: Weltweit zum ersten Mal konnte ein Long-Covid-Patient geheilt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Ärzten der Augenklinik Erlangen geriet ein Präparat für Herzerkrankungen in den Fokus.
- Mit diesem wurde ein erfolgreicher Testversuch an einem Long-Covid-Patienten durchgeführt.
- Nun sollen klinische Studien mit dem Präparat folgen.
«Weltweit erster Heilversuch eines Patienten mit Long-Covid-Syndrom an Erlanger Augenklinik erfolgreich durchgeführt», schreibt das Universitätsklinikum Erlangen in einer Medienmitteilung. Das klingt nach einem unverhofften medizinischen Durchbruch im Umgang mit Long-Covid.
Heilversuch mit Präparat für Herzerkrankungen
Ärzte der Augenklinik Erlangen hatten festgestellt, dass nach einer Covid-Infektion die Durchblutung der Augen noch Monate eingeschränkt ist. Daraus schlossen die Ärzte, dass nach einer Coronaerkrankung wahrscheinlich die Durchblutung im ganzen Körper leidet. Ausserdem wurden im Zusammenhang mit der Covid-Infektion bestimmte Eiweissstoffe gefunden, die auch bei einer Graustar-Erkrankung beobachtet werden können.
Dadurch sind die Ärzte dann auf ein Präparat gekommen, dass für Herzerkrankungen entwickelt wurde und die schädlichen Eiweissstoffe binden sollte. Als ein 59-jähriger Graustar-Patient an Long-Covid litt, wurde ein individueller Heilversuch vereinbart. Bei diesem wurde dem Patienten das Präparat per Infusion verabreicht.
Patient verlor seine Long-Covid-Syndrom
Bereits nach wenigen Stunden sei es dem Patienten besser gegangen, einige Tage später fühlte er sich deutlich erholter. Die Konzentrationsschwierigkeiten seien verschwunden, die Leistungsfähigkeit gestiegen und der Geschmackssinn ist wiedergekehrt. Auch die messbare Durchblutung bei den Augen habe sich durch das Präparat wieder deutlich verbessert.
Dies ist weltweit der erste dokumentierte Fall, bei dem Long-Covid geheilt wurde. Ob der Wirkstoff auch Anderen hilft, soll bald in einer klinischen Studie überprüft werden. Noch können aber keine weitere Menschen mit diesem Medikament behandelt werden, da die nötigen Zulassungsstudien noch nicht durchlaufen wurden.