Wenig heizen ohne Folgeschäden

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Deutschland,

Das Heizen ist immens teuer geworden. Also versuchen wir, so wenig wie möglich zu heizen. Die Folge: Geplatzte Wasserleitungen oder Schimmel. Doch es geht beides: Das Haus schützen und Energie sparen.

Es lohnt sich finanziell, am Heizthermostat zu drehen. Aber an wirklich kalten Tagen kann das böse Folgen haben.
Es lohnt sich finanziell, am Heizthermostat zu drehen. Aber an wirklich kalten Tagen kann das böse Folgen haben. - Laura Ludiwg/dpa-tmn

Es ist schon ganz schön kalt draussen, trotzdem heizt noch nicht jeder. Und viele heizen weniger als in den Vorjahren. Der meistgenannte Grund laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur dpa: Geld sparen.

Doch selbst wenn man sich in fünf Pullover einpackt, es gibt Momente, in denen sollte man am Thermostat drehen. Um sein Haus vor den Folgen der Kälte zu schützen, denn es kann sich Schimmel bilden oder Leitungen könnten einfrieren. Hier sind zwei Tipps, wie sie diese Schäden vermeiden und zugleich sparen:

1. Eine gute Grundtemperatur bei Frost

Wenn es draussen knackig-kalt ist und die Raumtemperatur auch stark sinkt, können Wasserleitungen im Gebäude einfrieren. Das Deutsche Energieberater-Netzwerk empfiehlt an kalten Tagen eine Raumtemperatur von 16 Grad, bei schlecht gedämmten Gebäuden 18 Grad.

Als Minimum gilt oft die Frostwächter-Einstellung an den Heizkörpern – das ist die Schneeflocke an Ihrem Thermostat. Diese Einstellung verhindert, dass der Heizkörper und vielleicht noch die Leitungen in seiner direkten Umgebung in einem sehr kalten Raum einfrieren.

Aber man muss sich hier im Klaren sein: Leitungsteile, die nicht in den Wirkbereich des Frostwächters fallen, können gefrieren und vielleicht auch platzen. Hausbesitzer sollten daher herausfinden, ob es in frostgefährdeten Bereichen ihres Hauses wasserführende Leitungen gibt, bevor sie in diesen Bereichen die Temperatur weiter absinken lassen.

2. Selten genutzte Zimmer: Tür zu und gut lüften

Sie haben ein grosses Haus oder eine grosse Wohnung und nutzen nicht alle Räume ständig? Dann liegt es auf der Hand, diese Zimmer nicht so stark zu beheizen wie die belebten Wohnräume.

Doch um Schimmelbildung in diesen kühleren Zimmer zu vermeiden, sollte man darauf achten, dass dort eine normale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent herrscht, rät Wolfgang Lorenz vom Bundesverband Schimmelpilzsanierung. Das gelingt, wenn die Türen geschlossen bleiben und häufig gelüftet wird.

Den Wert der Luftfeuchtigkeit kann man mit einem Hygrometer messen, diese Geräte gibt es schon für wenige Euro.

Eines muss man noch bedenken: Man sollte weniger beheizte und gut beheizte Räume nicht gemeinsam querlüften. «Denn die feuchte warme Luft aus den beheizten Räumen setzt sich schnell an den kühleren Wänden der un- oder weniger geheizten Räume ab», so Lorenz. Das ergibt gute Wachstumsbedingungen für Schimmelsporen. Das heisst also: Jedes nicht so stark geheizte Zimmer einzeln bei weit geöffneten Fenstern lüften.

Jeder Zehnte hat bis Ende November noch nicht geheizt

Jeder zehnte Bundesbürger hat trotz teilweise winterlicher Temperaturen im Spätherbst noch nicht geheizt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

Die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) hat den Ofen oder die Heizung bis Ende November hingegen bereits eingeschaltet – jedoch ihr Heizverhalten merklich verändert: 68 Prozent heizen demnach in dieser Saison weniger als im Vorjahreszeitraum. Rund die Hälfte davon heizt nach eigenem Bekunden sogar deutlich weniger.

Den Geldbeutel schonen

Viele Heizanlagen werden mit fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas betrieben – das belastet die Umwelt. Für die Befragten, die angaben zu sparen, scheint das jedoch kein ausschlaggebendes Argument zu sein. Nur 6 Prozent möchten den Ergebnissen zufolge durch weniger Heizen das Klima schonen. Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) hingegen dreht den Regler runter, um Geld zu sparen. 20 Prozent heizen wegen höherer Aussentemperaturen weniger und 15 Prozent möchten durch die Reduktion einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher scheinen demnach dem Aufruf der Bundesregierung zum Energiesparen zu folgen. Aufgrund der gestiegenen Preise und einer drohenden Gasknappheit empfiehlt diese, etwa die Raumtemperatur zu senken oder wassersparende Duschköpfe zu verwenden.

Darüber hinaus sollen Privathaushalte durch die für März 2023 angekündigte Strom- und Gaspreisbremse finanziell entlastet werden. Der Preis soll für 80 Prozent des Verbrauchs gedeckelt werden. Für den restlichen Verbrauch muss der normale Marktpreis gezahlt werden. Sparen soll also belohnt werden.

Umstieg auf andere Heizquellen eher selten

Bei vielen Anbietern haben sich die Gaspreise in diesem Jahr verdoppelt oder sogar verdreifacht. Trotzdem ist ein Grossteil der Befragten (78 Prozent) beim gleichen Heizsystem wie im vergangenen Jahr geblieben.

Immerhin 7 Prozent gaben an, die Wohnung oder das Haus in diesem Winter mehr mit dem Ofen oder Kamin als mit der eingebauten Heizung warm halten zu wollen. Jeder Zweite davon tut dies, weil es finanziell günstiger ist. Gut jeder Dritte möchte dadurch knappe Energieträger sparen und fast jeder Vierte hält das Heizen mit Holz für klimaschonender. Die Umfrageteilnehmer konnten hierbei mehrere Antworten auswählen.

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