Weniger Wind: Anteil der erneuerbaren Energien sinkt

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Deutschland,

Erneuerbare Energien machen einen grossen Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland aus. Wie gross, das hängt auch vom Wetter ab. Das hat zuletzt der Stromerzeugung aus Kohle einen Schub verschafft.

Die Onshore-Stromerzeugung aus Windrädern sackte in diesem Jahr laut BDEW um 12 Prozent ab. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Die Onshore-Stromerzeugung aus Windrädern sackte in diesem Jahr laut BDEW um 12 Prozent ab. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung ist im laufenden Jahr gesunken.

Branchenverbände führen das unter anderem darauf zurück, dass 2021 vergleichsweise wenig Wind wehte.

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom Dienstag machten erneuerbare Energien zuletzt 40,9 Prozent der Bruttostromerzeugung von 582 Milliarden Kilowattstunden hierzulande aus und damit den grössten Posten im Strommix. Im Vorjahr hatte ihr Anteil noch bei 44,1 Prozent gelegen.

Die Onshore-Stromerzeugung aus Windrädern sackte laut BDEW um 12 Prozent ab. Gleichzeitig wuchs die Bedeutung von Braun- und Steinkohle sowie von Mineralölprodukten. Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag den Angaben zufolge bei 18,6 Prozent, 9,3 Prozent sowie 11,9 Prozent. Die Stromerzeugung aus Braunkohle hat laut BDEW um 18 Prozent zugelegt, die aus Steinkohle sogar um 26,7 Prozent.

Die enormen Zuwachsraten sind nach Einschätzung des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV) auch darauf zurückzuführen, dass 2020 als Vergleichsjahr ungewöhnlich windreich gewesen sei.

Der Ausstoss des Treibhausgases CO2 in der Energiewirtschaft liegt laut BDEW 2021 bei 247 Millionen Tonnen. Das liegt zwar unter dem für das kommende Jahr im Klimaschutzgesetz festgeschriebenen Wert von 257 Millionen Tonnen, entspricht im Vergleich zu 2020 aber einem Zuwachs von 12 Prozent. «Die Energiewirtschaft ist bei den Klimazielen weiterhin auf Kurs», erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Weiterer Anstieg der Emissionen erwartet

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) veröffentlichte am Dienstag ebenfalls Zahlen, auf die sich der BDEW zum Teil stützte. So legte der Energieverbrauch mit der wirtschaftlichen Erholung nach dem Corona-Schock und der vergleichsweise kühlen Witterung im laufenden Jahr zu. Nach AGEB-Berechnungen stieg der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent. Bereinigt um den Effekt der deutlich kühleren Aussentemperaturen wäre der Energieverbrauch den Berechnungen zufolge nur um 0,6 Prozent gestiegen.

Im letzten Quartal habe die wirtschaftliche Dynamik kaum noch steigernd auf den Energieverbrauch gewirkt, «da Lieferengpässe, eine abschwächende Baukonjunktur sowie ein Auslaufen der Nachholeffekte zu einer Stagnation der wirtschaftlichen Erholung führte», hiess es von der Arbeitsgemeinschaft. Zudem hätten steigende Energiepreise im auslaufenden Jahr zu einer «spürbaren Verbrauchsminderung» geführt.

Für das Gesamtjahr 2021 rechnet die AGEB mit einem Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Grössenordnung von gut 4 Prozent oder etwa 25 Millionen Tonnen. Mit dieser Zahl erfasst die AGEB andere Emissionen als die BDEW, wenn sie auf die Energiebranche blickt. Dies erklärt die Differenz. Die Umweltorganisation Greenpeace nannte die steigenden CO2-Zahlen «das vergiftete Abschiedsgeschenk der visionslosen Klimapolitik der grossen Koalition». Die neue Ampel-Regierung müsse dagegenhalten, etwa mit einer Obergrenze für Kohlestrom und einem raschen Ausbau der erneuerbaren Energien.

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