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WHO besorgt wegen Rückgang von Corona-Tests

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Genève,

Während die Inzidenzen und auch die gemeldeten Todesfälle vielerorts zurückgehen, sieht die WHO weiter ein hohes Risiko für Ansteckung - auch wegen neuer Varianten. Die «Notlage» bestehe fort.

Abstrich in einem Testzentrum: «Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren», sagt die WHO.
Abstrich in einem Testzentrum: «Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren», sagt die WHO. - Julian Stratenschulte/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts neuer Coronavirus-Untervarianten ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt, dass Länder weniger testen.

«Wir müssen dieses Virus in jedem einzelnen Land genau verfolgen», sagte WHO-Notfalldirektor Mike Ryan in Genf. Das Virus verändere sich ständig, neue Entwicklungen müssten so früh wie möglich entdeckt werden. «Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren.» Es wäre sehr kurzsichtig zu denken, dass das Risiko einer Ansteckung wegen weniger gemeldeter Infektionen zurückgegangen sei.

Die WHO führt nach wie vor Delta und Omikron als «besorgniserregende Varianten» auf. Bei Omikron schliesst dies mehrere Linien ein, darunter die jüngst aufgetauchten BA.4 und BA.5. Sie seien in Südafrika und in einigen europäischen Ländern nachgewiesen worden, sagte die WHO-Covid-19-Expertin Maria van Kerkhove. Beide wiesen teils andere Charakteristika als andere Omikron-Varianten auf.

Spezialisten untersuchen, ob BA.4 und BA.5 sich schneller als andere Virus-Linien ausbreiteten, ob sie sich im Hinblick auf den Krankheitsverlauf von anderen unterscheiden und wie Impfstoffe dagegen wirken. Bislang gebe es keine Anzeichen, dass mit BA.4 oder BA.5 infizierte Menschen einen schwereren Krankheitsverlauf haben, sagte van Kerkhove. Nach ihren Angaben sind aber erst weniger als 200 Sequenzierungen dieser Untervarianten in die Datenbank der WHO hochgeladen worden. Van Kerkhove rief die Länder auf, die Entwicklung von Varianten weiter genau zu überwachen.

Die Zahl der pro Woche gemeldeten Todesfälle sinkt weltweit, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte. Am 10. April wurden innerhalb von sieben Tagen 22.000 Todesfälle gemeldet, so wenig wie seit den Anfangswochen der Pandemie 2020 nicht mehr.

Pandemie bleibt internationaler Gesundheitsnotstand

Indessen bleibt die Coronavirus-Pandemie ein internationaler Gesundheitsnotstand, wie die WHO entschied. Sie schloss sich der Empfehlung unabhängiger Experten an, die sich dagegen ausgesprochen hatten, die Ende Januar 2020 erklärte «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» aufzuheben.

Der Expertenrat betrachtet die Infektionslage nach der Erklärung eines Notstands alle drei Monate und berät die WHO. Die Ausrufung einer Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie soll den Fokus der Weltgemeinschaft auf ein gefährliches Problem lenken und Regierungen anspornen, Massnahmen zu ergreifen. Länder sind damit auch verpflichtet, Fallzahlen zu melden.

Als die WHO die Notlage am 30. Januar 2020 erklärte, waren ausserhalb Chinas rund 100 Infektionen in 21 Ländern bekannt. Inzwischen wurden der WHO weltweit fast 500 Millionen Infektionen und gut sechs Millionen Todesfälle gemeldet.

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