WHO verweist auf beschleunigte Ausbreitung des Coronavirus in Afrika
Die WHO warnt vor einer schnellen Ausbreitung des Coronavirus in Afrika wegen der schneller Verdoppelung der Infektionsfälle.
Das Wichtigste in Kürze
- Die WHO verweist auf die beschleunigte Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in Afrika.
- Die Verdoppelung auf 200.000 Infektionsfälle hat 18 Tagen gedauert.
Die schnelle Verdoppelung der Corona-Infektionsfälle in Afrika zeigt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die beschleunigte Ausbreitung der Coronavirus Pandemie auf dem Kontinent.
«Es hat 98 Tage gedauert, um 100.000 Fälle zu erreichen, und nur 18 Tage, um die Schwelle von 200.000 zu überschreiten», sagte WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti am Donnerstag bei einer Video-Pressekonferenz am Sitz der WHO in Genf.
Selbst wenn die Zahl der in Afrika registrierten Fälle nur drei Prozent der weltweiten Infektionszahlen ausmache, «ist klar, dass sich die Pandemie auf dem Kontinent beschleunigt», sagte Moeti. Bislang konzentriere sich die Pandemie vor allem auf einige Hauptstädte, «aber wir sehen mehr und mehr Fälle auf dem Land».
Starke Konzentration auf wenige Länder
80 Prozent der Corona-Fälle konzentrieren sich demnach auf zehn von insgesamt 54 afrikanischen Ländern, allein 25 Prozent aller Fälle wurden in Südafrika registriert. Mehr als 70 Prozent der Todesfälle wurden in nur fünf Ländern gezählt: Südafrika, Algerien, Nigeria, Ägypten und Sudan.
Weltweit haben sich nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP fast 7,4 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, mindestens 416.000 Menschen starben nach einer Infektion. In Afrika infizierten sich bis Donnerstag 210.519 Menschen, 5635 von ihnen starben an Covid-19. Die Schwelle von 200.000 Infektionsfällen wurde demnach am Dienstag erreicht.
Die WHO-Regionaldirektion Afrika gehe nicht davon aus, dass schwere Fälle oder Tote nicht in den Statistiken auftauchen, sagte Moeti. Die im Vergleich zu anderen Kontinenten niedrige Totenzahl könne unter anderem mit der relativ jungen Bevölkerung und den Erfahrungen im Umgang mit anderen Epidemien erklärt werden.