Wie sich Länder auf internationale Touristen vorbereiten
Für internationale Reisen gilt bis mindestens zum 15. Juni eine Reisewarnung - ab wann also Griechenland, Kroatien oder Dänemark wieder zu greifbaren Urlaubszielen werden, ist noch unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- Athen plant Neustart des Tourismus am 1. Juli
Athen (dpa) - Die griechische Regierung will den unter der Corona-Krise leidenden griechischen Tourismus wiederbeleben. «Wir werden am 1. Juli den Tourismus für das Ausland öffnen», sagte der griechische Staatsminister Giorgos Gerapetritis im griechischen Parlament.
Bis zum 15. Mai werde die Regierung in Athen Einzelheiten dazu mitteilen, hiess es. Zudem werde der Bereich finanzielle Unterstützung bekommen. Allerdings müsse zunächst das Thema der hygienischen Bedingungen für Flüge in Corona-Zeiten geklärt werden, hatte er gesagt. 2019 besuchten nach Angaben der Hotelkammer 33 Millionen Touristen Griechenland.
Kroatiens: Tourismus ja, aber keine Massen am Strand
Kroatiens oberster Gesundheitswächter rechnet in diesem Sommer trotz der Corona-Pandemie mit Fremdenverkehr in seinem Land, wenn auch in reduziertem Umfang. «Ich kann es selbst nicht erwarten, ans Meer zu fahren, und wir werden sicher ans Meer fahren», sagte Krunoslav Capak, der Leiter des Kroatischen Instituts für Öffentliche Gesundheit (HZJZ), im kroatischen Fernsehen HRT.
«Es wird aber nicht mehr so sein wie früher, es wird keine Massen am Strand mehr geben», fügte er hinzu. Kommunale Polizei und Bademeister würden darauf zu achten haben, dass die Badenden den Sicherheitsabstand einhalten. «Das Virus bleibt unter uns, Handtuch an Handtuch in der Sonne liegen wird es nicht geben», sagte Capak. Auch könnten «nicht alle gleichzeitig» an die Adriaküste fahren.
Dem Vernehmen nach verhandelt das Land mit Österreich, Slowenien und Tschechien über die Ermöglichung von Urlaubsreisen mit dem Auto. Das schlösse auch die Öffnung entsprechender Autobahn-Korridore für die Anreise ein.
Dänemark dämpft Erwartungen an Grenzöffnung für deutsche Urlauber
Urlauber aus Deutschland werden weiterhin vorerst nicht nach Dänemark einreisen können. Die in der Corona-Krise ergriffenen Massnahmen hätten zwar schwere Folgen für den Tourismus, sagte Justizminister Nick Hækkerup im Parlament in Kopenhagen auf eine Frage der Opposition, ob die Grenze für deutsche Touristen wieder geöffnet werden sollte.
So wie die Situation derzeit aussehe, sollten Touristen seiner Ansicht nach aber nicht nach Dänemark einreisen dürfen, da sie möglicherweise eine Coronavirus-Infektion mit ins Land bringen könnten. Es sei weder sein Wunsch noch derjenige der Regierung, die Grenzen länger als notwendig geschlossen zu halten, machte Hækkerup klar. Man müsse jedoch erst die Ergebnisse der bisherigen Lockerungen der Corona-Massnahmen abwarten, ehe Weiteres geändert werden könne.
Deutsche Urlauber machen normalerweise den Grossteil der Gäste in dänischen Ferienhäusern aus. Dänemark hatte Mitte März neben anderen Massnahmen auch Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen erlassen, um die Ausbreitung des Coronavirus abzubremsen.